14.11.2022

Giacomo Orths Intention für Hyperrealismus

Die Kunstkommission betrachtet die Arbeiten von Giacomo Orth. Der Künstler steht daneben.
Beeindruckend: In jeder Arbeit aus der Hand von Giacomo Orth stecken mehr als hundert Stunden.
Auf einem weißen Sockel liegt eine schwarze Skulptur. Der Künstler und die Kunstkommission betrachten sie.
Studie in Skulptur: Wie kann Wasser alles starren Objekt im Raum stehen? Im Hintergrund nimmt die Kunstkommission Arbeiten des Künstlers in Augenschein.

Mehr als die Wirklichkeit. Giacomo Orths Werke schärfen die Wirklichkeit. Mit ihrer Detailgetreue muten die großformatigen Handzeichnungen wie Fotografien an. Mehrere hundert Stunden stecken in jeder Arbeit. Die Kunstkommission besuchte den Dozenten an der Universität Greifswald und kaufte Arbeiten für die Landessammlung auf.

Es ist dieser eine Moment, den Giacomo Orth festhält. Übersehenes sichtbar macht. Seine Arbeiten konfrontieren Rezipierenden mit einer subjektiven Wirklichkeit. Kurz: Der Künstler rekonstruiert die Realität. 

Überzeichnete Momente 

Heruntergefallene Äste auf dem Waldboden. Fichten im Winter. Ein Fluss, der ein verschneites Wäldchen durchfließt. Es geht weniger um das Motiv, mehr um den Moment, den Giacomo Orth erfährt. „Ich folge meiner Intention, die ich nur schwer in Worte fassen kann”, sagt Giacomo Orth. 

Der Hyperrealismus stammt aus dem Amerika der 60er-Jahre. Darin erhöht der Realismus den Idealismus und den Naturalismus. Der Idealismus bildet mit seinem überschönten Realismus die emotionale Komponente. Der Naturalismus zeigt die unverstellte Realität. Der Hyperrealismus überschärft die Realität, die die Wirklichkeit übersteigt.

Perfektion der Interpretation

In einem Interview bezeichnet sich Giacomo Orth als Perfektionisten. Jeder Strich muss sitzen, damit der aus einem Gefüge genommer Moment in seinem „medialen Agregatzustand" neu interpretiert wird.

Seine Vorlagen sind oft Fotos, Film oder reale Szenen. „Im Nachgang interpretiere ich diese konservierten Momente neu", sagt Giacomo Orth. Nach seinem Master arbeitet er als künstlerischer Mitarbeiter am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald.

Ein Porträt von Giacomo Orth.
Giacomo Orth

Der Künstler Giacomo Orth

1996 – in Rostock geboren

2014-2018 – Bachelorstudium der Bildenden Kunst und Kommunikationswissenschaft am Caspar-David-Friedrich-Institut Greifswald

2018-2021 – Masterstudium der Bildenden Kunst am Caspar-David-Friedrich-Institut Greifswald bei Prof. Michael Soltau, Prof. Rozbeh Asmani

seit 2021 – Künstlerischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neue Medien und Angewandter Grafik im Bezugsfeld Bildender Kunst am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald

Ausstellungen von Giacomo Orth

Jan 2021 | Partizipation „Public Art Vol II, Die Litfaßsäule als Massenmedium“ (Düsseldorf)

Jul 2020 | Partizipation „Public Art, Die Litfaßsäule als Massenmedium“ (Greifswald)

2019 | INSOMNALE, CDFI, Greifswald

2018 | INSOMNALE, CDFI, Greifswald

2017 | Einzelausstellung Deutsche Bank, Bad Doberan, "All You Need Is All You Got"

2016 | Einzelausstellung Deutsche Bank, Bad Doberan, "Pantha Rhei"

2016 | INSOMNALE, CDFI, Greifswald

2016 | Gruppenausstellung "Black&White", CDFI, Greifswald

2014 | Einzelausstellung Raiffeisenbank, Bad Doberan

Weitere Ausstellungen mit Arbeiten von Giacomo Orth