Der Bildkomponist
Immer seriell. Alles analog. Nie wiederholbar. Die Fotoserien von Thomas Häntzschel geben Einblicke in eigene Welten, die doch alltäglich sind: das Gemeindeleben der Russisch-Orthodoxen Kirche in Schwerin, Tanzimprovisationen auf Theaterbühnen. "Ich finde es spannend, mit der Kamera immer wieder neue kompositorische Räume zu erkunden", sagt er.
Vorbei am Lenin-Denkmal und an grauen Plattenbau-Fassaden zieht der russisch-orthodoxe Gemeindezug in Richtung Zippendorfer Strand. Zum Wasserfest feiert die Gemeinde in Schwerin einen Gottesdienst - begleitet von Fotograf Thomas Häntzschel.
Religion und Immigration
"Ich habe einfach angefragt und stieß auf eine offene Gemeinde", erzählt er. Seit dem Jahr 2014 befasst er sich mit Religion und Immigration in Mecklenburg-Vorpommern. Auch das Leben der jüdischen und der muslimischen Gemeinde in Rostock möchte er noch genauer kennenlernen und natürlich mit der Kamera festhalten. "Aber so etwas dauert immer seine Zeit", sagt Häntzschel, der sein Brot vor allem als Berufsfotograf verdient. "Dabei komme ich aber immer wieder auf das Künstlerische zurück", erzählt er. Wie im Jahr 1998 als er Kontakt in die Szene des Improvisationstanzes erhielt. Das Körperbetonte und die Psychologische Komponente des Tanzstils beeindrucken ihn bis heute. "Dabei ist kein Bild wiederholbar", schwärmt er.
In Moskau verliebt, in Glashagen zu Hause
Auch seine heutige Frau Marina Konovalova war Teil eines Fotoprojektes. Beide lernten sich in Moskau kennen. Beide verbindet bis heute die Liebe zum Tanz und zur Kamera, vor der sie für den Bildkomponisten immer wieder steht. Rund 100 Fotos präsentierte der Fotograf den Experten der Landeskunstkommission in Glashagen. Die Auswahl fällt der Kuratorin des Landeskunstbesitzes Dr. Regina Erbentraut, Dr. Gerhard Graulich vom Staatlichen Museum Schwerin und Dr. Katrin Arrieta vom Kunstmuseum Ahrenshoop dann aber doch leicht. Vielleicht liegt es am inspirierenden Charisma des Kunstortes Glashagen... Die Webseite von Thomas Häntzschel