Reinhard Buch formt Zufälle
Der Künstler gibt die Form, die Witterung die Charakteristik. Die Philosophie von Reinhard Buch ist effektiv. Seine künstlerische Handschrift trägt handwerkliche Präzision. Die Kunstkommission des Landes besuchte den Künstler in Hirschburg, besichtigte sein Atelier und seine Galerie. Einige Arbeiten befinden sich nun im Landeskulturbesitz. Ein Atelierbesuch in Bildern.
Reinhard Buch ist auf den Hund gekommen. In Chihuahua- oder Riesenschnauzer-Größe bewachen sie Atelier und Black Box Galerie in Hirschburg, westlich von Ribnitz-Damgarten. In diesem Refugium schafft der in Warnemünde aufgewachsene Künstler seit mehr als vier Jahrzehnten. Einige seiner Arbeiten liegen und stehen eingebettet in das Grün seines Gartens. Skulpturen in Übermannshöhe, Frauen in Rückenlage, Arbeiten in auffälligen bauchigen Formen. Ungeplant aus simultanen Entscheidungen des Künstlers entstanden.
Skulpturen im öffentlichen Raum
Rostockerinnen und Rostocker kennen Buchs Arbeiten aus dem Stadtbild wie „Reife“ am Stadtwall, „Mädchen mit Apfel“ in Dierkow oder „Roter Mann auf dem Dach“ im Kabutzenhof.
Die Eisengüsse des Künstlers scheinen kaum zu verwittern. Und doch verleiht die Witterung seinen Arbeiten ihre individuelle Charakteristik. „Die Aussage meiner Arbeiten überlasse ich dem Betrachter. Jede und jeder bringt seine eigene Interpretation mit, abhängig vom Kontext, aus dem die- oder derjenige kommt“, sagt Reinhard Buch.
Der Bildhauer lässt den Betrachtern die Freiheit, die er im Schaffensprozess nur wenig duldet. Handwerkliche Präzision und durchdachte Konzeption bestimmen die Entstehung der Werke. Ein Rundgang in Bildern gibt Kunstliebhabern Einblicke in Werkstatt, Garten und Galerie.
Der Künstler Reinhard Buch
Reinhard Buch, geboren 1954, begann als 21-Jähriger sein Studium im Fach Plastik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Anschließend schloss er ein Zusatzstudium an der Budapester Hochschule für Schöne Künste an. Von 1981 an arbeitete er als freiberuflicher Bildhauer in Hirschburg. Der Künstler ist mittlerweile mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Gustav-Weidanz-Preis für Plastik der Burg Giebichstein. Es folgten Lehraufträge von Hochschulen in Berlin und Greifswald sowie mehrere Studienreisen nach Italien, Griechenland und Frankreich, Argentinien und Spanien.
Im Jahr 1998 baute er das Großatelier in Hirschburg und eröffnete 2013 die Black Box Galerie mit jährlich drei bis fünf wechselnden Ausstellungen.
Jüngere Ausstellungen von Reinhard Buch
2019 | Zwischen Nähe und Distanz | Black Box in Hirschburg
2017 | Etüden | Galerie Amalienpark Berlin
2017 | de.stabil | Leipziger Baumwollspinnerei