Anka Kröhnke macht Dosen zu Kunst
Zinnoberrot dominiert italienische Getränkedosen. Lila und Blau sind auf australischen zu finden. Dunkelblau und Dunkelgrün auf schwedischen. Die kleine Dosenkunde machte Anka Kröhnke auf ihren vielen Reisen und auf der Suche nach neuem Material für ihre kunstvollen Flechtarbeiten aus Getränkedosen-Schnipseln. Zwei von diesen Werken befinden sich seit 2018 im Besitz der Landeskunstsammlung.
Manchmal steckte Anka Kröhnke bis zu den Schultern in Getränkedosen, „um die richtigen zu finden", erzählt sie von ihrem Australienurlaub. „Im Hotel nahm ich meinen Fund dann auseinander und rollte ihn wieder so zusammen, dass sie in meinen Koffer passten." Ihr Dachboden sei teilweise voller Dosen gewesen. Der Dachboden steht in Kühlungsborn. Die Tochter der Malerin Louise Rösler und des Malers Walter Kröhnke betreibt hier das Museum Atelierhaus Rösler-Kröhnke mit einem atemberaubenden Blick über die Ostsee. Durch die Ausstellungsräume im Erdgeschoss rollt eine große hölzerne Welle von Holger Stark, von dem bereits mehrere Arbeiten im öffentlichen Raum zu finden sind. „Ich hebe vieles auf und verarbeite die Reste dann, wenn die richtige Idee da ist", sagt sie, die in dritter Generation der Kunst verhaftet ist. Auch Holzcollage "Handlauf" ist aus Resten entstanden. „Ich habe dazu einen Treppenlauf zersägt und neu geordnet", so Kröhnke.