04.12.2018

Land kauf Kunst bei Anne Sewcz

Ein Mann und eine Frau stehen in einem Garten und betrachten eine Skulptur.
Im Garten von Anne Sewcz erhalten Dr. Gerhard Graulich und seine Kollegen von der Kunstkommission Eindrücke von den Arbeiten der Bildhauerin.
In einer geöffneten Garage liegen und stehen Kartons und Verpackungen. Davor stehen Frauen und Männer.
Ein Fundus an Skulpturen und Papierarbeiten erschwert der Fach-Jury die Entscheidung zum Kunstankauf.

Zweifarbige Granitblöcke umschlingen sich, greifen ineinander, stoßen einander ab, begegnen sich - seit dem Jahr 2005 an der Hochschule Neubrandenburg. Etwas anders auch am Internationalen Begegnungszentrum in Greifswald. Ähnliche Ensembles stehen in Neustrelitz, Rostock, Stralsund. Alle aus der Hand der Bildhauerin Anne Swecz, deren Werke für nachfolgende Generationen nun auch in der Landeskunstsammlung zu finden sind. 

Die zierliche Künstlerin drückt sich gern in schweren Materialien aus. Granit. Holz. „Ich arbeite immer mit dem, was sich mir gerade bietet“, sagt die gebürtige Schwerinerin mit dem vorsichtigen Lächeln.   Es ist Herbst. Die Apfelbäume biegen sich unter der Erntelast, als Anne Sewcz die Kunstkommission in ihrem Schaffensort empfängt – einem alleinstehenden Haus am hinteren Ende eines langgezogenen Grundstücks in Crivitz. Skulpturen ragen aus dem saftigen Grün ihres wildschönen Gartens. „Ich schaffe nicht viel mehr, als die Gehölze zurückzuschneiden“, sagt die Bildhauerin. „Die Natur ist fleißig.“

Herausforderung für die Fach-Jury

Wie die Gärtnerin selbst. Ihre sauber verpackten Objekte füllen mehrere Räume. Eine Herausforderung für die Kunstkommission, die sich trotz guter Vorauswahl auch andere Werke zeigen lässt.  Arbeiten in Bronze. In den Objekten ist deutlich der Abdruck der Holzmaserung zu sehen. „Das macht die Werke zu einem Unikat“, erläutert Sewcz und schiebt den dritten Guss von „Nachdenken“ aus dem Jahr 2017 etwas weiter ins Atelier, der später Teil der Landeskunstsammlung werden wird. Die Arbeit befasst sich mit Meditation, „dem Mittelpunkt meines Lebens“, erzählt die Künstlerin. Arbeiten in Papier. „Ich habe wochenlang nur Papiere geschöpft“, erzählt die Crivitzerin. Sie mache alles alleine, arbeite unter anderem in der Werkstatt einer befreundeten Künstlerin. Anne Sewcz ist gut vernetzt. Kunst verbindet. „Ich tausche auch viel mit Kollegen“, sagt sie. Das Medium Papier habe sie im Jahr 1998 das erste Mal wirklich für sich entdeckt und dann immer mal wieder. Auch hier ist Sewcz Handschrift deutlich auszumachen.

Abzugeben in gute Hände

Zwischenmenschliches Stützen. Das Tragen von Last. Räumliche Beziehungen von Figuren. All das steckt in so ziemlich jedem ihrer Werke. Sewcz Arbeiten sind ein Teil von ihr. „Ich mag sie nur ungern in der Fremde lassen“, sagt sie. Aber bei der Kunstkommission seien sie in guten, fachkundigen Händen. Die Expertenrunde wählt schließlich neben der Bronze „Nachdenken“ noch drei Arbeiten in Papier aus, die in den Landesbesitz übergehen: „Drei Figuren“, „Das Paar“ und „Komposition Figuren“.  „Es ist immer ein Fest, wenn die Sachen dann endlich im Ausstellungsraum hängen bzw. stehen“, sagt Dr. Gerhard Graulich vom Staatlichen Museum Schwerin zufrieden. Die nächste Schau der Reihe "Land in Sicht" wird voraussichtlich im Jahr