De Urgeschicht von Meckelnborg
Geschichte auf Platt. Lesung auf Platt. Wir haben da einen Tipp für Sie: „De Urgeschicht von Meckelnborg“ von Fritz Reuter. Am Freitag in der Schweriner Stadtbibliothek. Teil 2 unserer Serie: Plattdeutsch in MV.
Am 11. April wird die Autorin und Kulturvermittlerin Susanne Bliemel um 19:30 Uhr in der Stadtbibliothek im Klöresgang 3 zu Gast sein. Susanne Bliemel wird aus dem Werk von Fritz Reuter „De Urgeschicht von Meckelnborg“ lesen, das 1874 erstmals veröffentlicht wurde. Die Veranstaltung bietet eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die Reuter’sche Prosa in niederdeutscher Sprache zu erfahren. Die Lesung verspricht humorvolle Momente und wird ein bereicherndes Erlebnis für alle Literatur- und Sprachinteressierten. Besonders herzlich eingeladen sind auch Neulinge auf dem Gebiet der plattdeutschen Sprache. Lassen Sie sich von der Schönheit der niederdeutschen Sprache berühren! Nach der Lesung gibt es die Gelegenheit, sich auszutauschen und Fragen zu stellen. Der Eintritt ist frei.
Anmeldungen werden ab sofort per E-Mail an stadtbibliothek@schwerin.de oder telefonisch unter 0385 5901922 entgegengenommen.
Susanne Bliemel hat Germanistik und Slawistik in Güstrow, Odessa und Greifswald studiert. Nach 25 Jahren als leidenschaftliche Sprach- und Literaturlehrerin, insbesondere für das Niederdeutsche, hat sie sich als freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Sprach- sowie Kulturvermittlerin in Mecklenburg etabliert. Zudem moderiert sie seit 2001 den plattdüütschen Radiotalk „De Plappermœhl“ im NDR 1 Radio Mecklenburg-Vorpommern. Für ihr herausragendes Engagement für die niederdeutsche Sprache wurde Susanne Bliemel 2020 mit dem Fritz-Reuter-Preis der Carl-Toepfer-Stiftung Hamburg ausgezeichnet. Ihre vielfältigen Erfahrungen in der Bildungs- und Kulturpolitik machen sie zu einer inspirierenden Stimme in der heutigen Literaturszene.
Die Lesung wird im Rahmen des Projekts „360° Reuter“ vom Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, gefördert.
Hintergrund
Bereits 1859 beginnt Fritz Reuter, eine Satire auf Mecklenburg zu schreiben, in der er „unserer theuren Ritter- und Landschaft, wie auch serenissimo und Hochdero Regierung und dem Herrn Oberkirchenrath Kliefoth allerlei ganz gehorsamste Späßchen vorzumachen“ gedenkt. „De Urgeschicht von Meckelnborg“ bleibt jedoch ein Fragment und wird erstmals 1874 als nachgelassene Schrift veröffentlicht.
Besondere Popularität genießt das „Kapittel 1“: „As uns’ Herrgott de Welt erschaffen ded, fung hei bi Mekelnborg an un tworsten von de Ostseesid her un makte dat eigenhändig farig, up de ein Sid bet Ratzeborg un Swerin, up de anner Sid bet Stemhagen un Bramborg, un wis’te sine heiligen Engel, wo’t makt warden müßt …“ (aus: www.landesmuseum-mv.de)