Digitales Mecklenburgisches Wörterbuch
Wossidlo-Teuchert. Das digitale Mecklenburgische Wörterbuch ist online. Ein Meilenstein für die Sprach- und Kulturforschung in Mecklenburg – und Teil 7 unserer Serie: Plattdeutsch in MV.
Die digitale Fassung erschließt nicht nur den reichen Wortschatz der mecklenburgischen Mundart, sondern vernetzt ihn mit umfangreichen sprachlichen und volkskundlichen Informationen. Nutzerinnen und Nutzer können direkt aus den Wörterbuchartikeln heraus auf digitalisierte Quellen zugreifen, die bei der Erarbeitung herangezogen wurden. Darüber hinaus ermöglichen zahlreiche Verknüpfungen weiterführende Informationen etwa zu Belegorten, mündlichen Quellen und Einträgen im digitalen Wossidlo-Archiv WossiDiA – alles mit wenigen Klicks erreichbar.
Beispiele
- Eckschapp n. Eckschrank mit dreieckiger Grundfläche, im städtischen Haushalt der Aufbewahrung des Prunkgeschirrs dienend Bri. 2, 90; Spitzname von Buckligen Wa; WaPenzl. Kü. 1, 405; Me. 1, 986. hier
- Machandel m. Wacholder; selten Prügelstock: sall ick mal minen Machandel halen? StaMirowd. Br. Wb. 3, 108; Da. 130a; Kü. 2, 366; Me. 3, 564. hier
- zapperlot wie zackerlot: MeckWB sapper-, MeckWB zapperlot ein Fluchwort Mi 74a; zapperlot Ausruf des Erstaunens 110a; Himmel, zapperlot! Wa; zapperlot, wo bullert dat WiMet; GüGöll; erweitert im Ausruf der Gans: Gott, zapperdilot Wo. V. 2, 569 a. Da. 251a; Me. 4, 266; Teu. 2, 33. hier
Das niederdeutsche Wörterbuch ist seit April über das Trierer Wörterbuchnetz digital zugänglich. Das Wörterbuch entstand im Rahmen des DFG-geförderten Projekts „Wossidlo-Teuchert online“, das über zweieinhalb Jahre von einem interdisziplinären Team umgesetzt wurde. Beteiligt waren die Wossidlo-Forschungsstelle, die Niederdeutsche Philologie, der Lehrstuhl für Datenbankinformationssysteme und die Universitätsbibliothek der Universität Rostock in enger Kooperation mit dem Trier Center for Digital Humanities (TCDH).
Das Mecklenburgische Wörterbuch ist online zugänglich unter:
Hintergrund
Zentrum für Geschichte und Kultur
Zentrum für regionale Geschichte und Kultur Mecklenburgs - kurz: Zentrum Mecklenburg. Die neue Einrichtung versteht sich als Schnittstelle zwischen der Universität Rostock und dem Land und hat sich zum Ziel gesetzt, die Erforschung und Vermittlung regionaler Geschichte und Kultur zu stärken.
Das Zentrum Mecklenburg widmet sich insbesondere der Geschichte des Landes, der niederdeutschen Sprache sowie der mecklenburgischen Literatur. Ein zentrales Anliegen ist die Digitalisierung von Wissen, wobei moderne Standards des Forschungsdatenmanagements eingesetzt werden, um das geschichtliche und kulturelle Erbe Mecklenburgs langfristig zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Zentrum Mecklenburg ist eine Zusammenarbeit des Instituts für Germanistik und der Wossidlo-Forschungsstelle, des Historischen Instituts, des Instituts für Medienforschung, der Universitätsbibliothek sowie des Universitätsarchivs mit Kustodie. Darüber hinaus sind Kooperationen mit Institutionen im gesamten Bundesland angelaufen oder geplant, beispielsweise mit dem Heimatverband, der Historischen Kommission für Mecklenburg, Museen, Archiven sowie weiteren Vereinen und Verbänden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Einrichtung des Zentrums mit der Finanzierung einer entsprechenden Professur.
Plattdeutsch in MV - die Serie
Teil 1: Runder Tisch Plattdeutsch
Teil 2: De Urgeschicht von Meckelnborg
Teil 3: Plattdeutsche Wochen in MV
Teil 4: Plattdeutsch lernen mit Beo
Teil 5: Ein Blick in die Heimatschatzkiste
Teil 6: Jette Bolz: „Platt snacken“ macht Schule
Teil 7: Digitales Mecklenburgisches Wörterbuch