Stralsund und Wismar: Zwei Städte – ein Erbe
Die Idee gab es schon zu DDR-Zeiten, Mitte der 90er-Jahre wurde sie konkret. Stralsund und Wismar schafften es im Jahr 1998 auf die Vorschlagsliste. 2002 erklärte die Unesco die beiden Altstädte zum Weltkulturerbe.
Der Bewerbungsprozess dauerte nur vier Jahre – Schwerin steht seit 2014 auf der Vorschlagsliste.
Die mittelalterlichen Altstädte von Stralsund und Wismar sind einzigartig. Ihre Grundzüge wurden im frühen 13. Jahrhundert angelegt. Ihre bis heute fast unveränderten Monumente erzählen von der Hanse- und der Schwedenzeit.
Alte Backsteinkirchen erheben sich aus den Altstädten. Klöster und Rathäuser stehen für das typische Bürgertum jener Zeit. Hafenanlagen und Speichergebäude, das mittelalterliche Straßennetz und die großen Märkte berichten nicht nur aus der Hansezeit, als Stralsund und Wismar Teil des großen Handelsnetzwerkes waren.
Historie und Moderne verbinden
Heute hängt in Stralsund eine Hai-Nachbildung von der Decke der Klosterkirche von St. Katharinen. Das Gotteshaus beherbergt das saniert Meeresmuseum. Und in Wismar bringt ein gläserner Aufzug Besuchende aufs Kirchendach von St. Georgen. Beide Backsteingebäude gehören zum Weltkulturerbe und beweisen: Geschichte zu wahren schließt moderne Nutzung nicht aus, aber verantwortlichen Umgang mit ihr ein.
Strahlend weiß sticht die Fassade des Ozeaneums aus Stralsunds Hafenfront heraus. Moderne Architektur gleich in erster Reihe der sonst so historischen Stadtkulisse. Unweit davon erhebt sich die Rügenbrücke seit 2007 über einen Teil der Altstadt und spannt sich hinüber bis zur größten deutschen Ostseeinsel Rügen.
Moderne Architektur und Welterbe stehen sich nicht entgegen. In Wismar kurbelte der Welterbe-Status besonders die Wirtschaft an. Mehr als 90 Prozent der rund 1.750 Altstadthäuser sind in privater Hand, fast alle saniert.
Hunderttausende Besucher pro Jahr
Die farbenfrohen Fassaden, der historische Charme und die spannende Geschichte ziehen Besuchende an. Die Einwohnerinnen und Einwohner teilen ihre Altstädte mit immer mehr Touristen. Stralsund konnte die Zahl der Übernachtungen seit Aufnahme in die Welterbeliste mehr als verdoppeln. In Wismar verfünfachte sich die Besuchendenanzahl zwischen 1995 und 2017.
Die Hansestädte profitieren. Der Welterbestatus belebte die Altstädte und schenkte Gebäuden ein neues Leben. 24 Jahre und 40 Millionen Euro hat es zum Beispiel gebraucht, um St. Georgen in Wismar wieder aufzubauen.
Hurra, Schwerin ist Welterbe!
Schwerin hat es geschafft: Das Schloss und die historische Innenstadt sind Weltkulturerbe! Vor dem großen Jubel war auch auf den letzten Zentimetern noch einmal eines ganz besonderes gefragt: Geduld, Geduld, Geduld. Weiterlesen...
Welterbe Schwerin voller Emotionen
Tränen. Standing Ovations. Applaus. Der Welterbe-Titel für Schwerin hat unfassbare Emotionen bei allen Beteiligten freigesetzt. Mehr erfahren...