12.07.2024

Abtauchen im Meeresmuseum

Blick in die Ausstellungshalle. Im Vordergrund sind Ausstellungsstücke in einer Vitrine zu sehen. Dahinter eine Frau.
Das freitragende Stabwerk der oberen Ausstellungsebenen erhielt bis zu 14 Meter lange Öffnungen für die Installation von originalgroßen Modellen von Meerestieren. Neue luftige Vitrinenbänder ziehen sich wie sanfte Wellen über zwei Etagen.

Neue Ausstellungen in der Stralsunder Katharinenhalle: Das Meeresmuseum öffnet am Mittwoch, 17. Juli, nach umfassendem Umbau wieder täglich für kleine und große Unterwasserforschende.

Seit Herbst 2020 reißen, hämmern und werkeln Bauarbeitende in der Stralsunder Katharinenhalle. So lange war das Meeresmuseum verschlossen. Ab Mittwoch, 17. Juli, können Meeresfans die neuen Ausstellungen und modernisierten Aquarien besichtigen. Der gesamte Rundgang ist barrierefrei. 

Da die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, zahlen Besuchende vorerst nur die Hälfte des regulären Eintrittspreises. 

Nachgebaute Meereskrake schlingt ihre Arme in die Luft.
Das Modell einer Riesenkrake ist eines von vielen „alten Bekannten“ aus dem Meeresmuseum.

Multimediale Inszenierung der Unterwasserwelten

Nach der fast vierjährigen Modernisierung erstreckt sich der Eingangsbereich vom Forum über den überdachten Westhof mit Museumsshop bis hin zum Westportal der Kirchenhalle. Ein gejagter Sardinenschwarm empfängt Besuchende in einer multimedialen Inszenierung.

Auf dem folgenden Rundgang erleben sie die Entwicklung des Lebens aus dem Meer und seiner Vielfalt, die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Meer und Strategien für nachhaltige Fischerei. Neue luftige Vitrinenbänder ziehen sich wie sanfte Wellen über zwei Etagen.

Mehrere wirbellose Meerestiere sind an einer Wand angepinnt.
Die der Biodiversitätswand zeigt die Artenvielfalt der wirbellosen Meerestiere.

Von der Antarktis bis zur Arktis

Im Obergeschoss zeichnen detailgetreu nachempfundene Lebensräume mit präparierten und modellierten Tieren den Weg von der Antarktis bis zur Arktis nach. Eine gut 15 Meter lange Biodiversitätswand würdigt die oft unterschätzte Artenvielfalt der wirbellosen Meerestiere wie Kraken, Quallen und Krebse.

Beliebte Objekte, etwa die Lederschildkröte „Marlene“, der fünf Meter hohe originale Korallenriffpfeiler aus dem Roten Meer und das berühmte Finnwalskelett im Chor sind weiterhin zu sehen. Der Globus aus dem ehemaligen Eingangsbereich wird nun für eine digitale Bespielung mit meereskundlichen Themen genutzt.

Eine lebensechte Nachbildung eines Hais scheint in der Katharinenhalle des Museums zu schweben.
Nachbildungen von Haien, Delfinen und einem Brydewal schweben unter dem Gewölbe der Katharinenhalle.

Lebengroße Meeresgiganten

Das freitragende Stabwerk der oberen Ausstellungsebenen erhielt bis zu 14 Meter lange Öffnungen für die Installation von originalgroßen Modellen von Meerestieren. Der Figurenbauer Peter Ardelt aus Dresden fertigte Nachbildungen von Haien, Delfinen und einem Brydewal an.

Das größte Modell ist mit zehn Metern Länge ein Walhai, der über anderen verschiedenen Hai-Arten unter dem Gewölbe schwebt.

Zwei Meeresvögel der Gattung Kaptölpel stecken ihre Köpfe zusammen.
Modelle der Meeresvögel Kaptölpel jagen in der Installation „Sardine Run“ einen digitalen Fischschwarm.

„Karibisches Riff“ noch im Bau

Auf dem Südhof des Museumsgeländes laufen noch Arbeiten am Großaquarium. Über dieses Gebäude ist es – voraussichtlich ab Oktober – möglich, den Aquarienrundgang barrierefrei zu besuchen. Das mit 700.000 Litern Wasser größte Becken des Meeresmuseums wird ein „Karibisches Riff“ zeigen.

Von dort können Gäste den rundum erneuerten Aquarienkeller betreten, der die Lebensräume von der Karibik über den Pazifik bis hin zum Indischen Ozean thematisiert.

Das Tierwohl im Blick

Das Tierwohl hat für das Deutsche Meeresmuseum oberste Priorität. Deshalb werden die Aquarien erst schrittweise und wenn alle Wasserwerte stimmen besetzt.

Weitere Informationen: www.deutsches-meeresmuseum.de