Schwerins langer Weg zum Welterbe
Schwerin ist Weltkulturerbe. Der Weg dahin war 24 Jahre lang. Eine Chronologie der wichtigsten Etappen.
2000
Der Bürgerverein „Pro Schwerin“ stößt die Idee an, Schwerin fürs Weltkulturerbe vorzuschlagen. Der Fokus liegt zu dieser Zeit auf dem Schlossensemble.
Frühjahr 2001
Die Schweriner Stadtvertretung beschließt, sich für eine Welterbe-Bewerbung zu engagieren.
Oktober 2007
Der Landtag beschließt, das Welterbe-Anliegen zu unterstützen.
September 2010
Die Stadt Schwerin, die Landesregierung und der Landtag vereinbaren, gemeinsam auf eine erfolgreiche Antragstellung hinzuarbeiten.
Juni 2012
Der Antrag zur Aufnahme in die deutsche Tentativliste wird bei der Kultusministerkonferenz eingereicht.
Juni 2014
Die Kultusministerkonferenz setzt Schwerin auf die deutsche Tentativliste – also auf die Vorschlagsliste für künftige Nominierungen aus Deutschland. Damit hat das Ansinnen eine wichtige Hürde genommen: Nur wer es auf diese Liste schafft, wird auch dem Welterbekomitee als potentielles Weltkulturerbe vorgeschlagen. Schwerin steht unter dem Thema „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ auf der Liste.
März 2015
Der „Welterbe Schwerin Fördervereins e.V.“ gründet sich.
2015 bis 2020
Im Laufe der Jahre folgen Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Welterbe-Tagungen. Ein wissenschaftlicher Beirat wird gegründet und eine Professur für Welterbe-Studien an der Hochschule Wismar errichtet. Denn jetzt heißt es: forschen, forschen, forschen, um die Bewerbung später mit überzeugenden Argumenten zu untermauern.
Schwerin muss sich außerdem einen Plan machen, wie es das Kulturerbe schützen, verwalten, weiterentwickeln und in die Öffentlichkeit tragen möchte. Dieser „Management-Plan“ ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Bewerbung. Alle Details münden dann in ein Nominierungsdossier. Dieses ist für das Welterbe-Komitee eine wichtige Grundlage für die Entscheidung, ob aus einer Nominierung auch ein Welterbe wird.
Sommer 2020
Der Entwurf für das Nominierungsdossier ist fertig.
2021/2022
Das Nominierungsdossier wird fortgeschrieben – und überarbeitet. Dabei richtet sich der Fokus neu aus und liegt nun auf dem Residenzensemble mit Bauten aus dem 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Blick auf die „Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ fällt weg. Im Ergebnis wurde der Antrag um drei Gebäude ergänzt, andere fielen heraus. Insgesamt umfasst das Residenzensemble nun 36 Gebäude.
Mai 2022
Die Stadt Schwerin gibt bekannt: Das Nominierungsdossier ist fertig. Nun werden alle Unterlagen ins Englische übersetzt.
September 2022
MV reicht das Nominierungsdossier bei der Unesco zur Vorprüfung ein. Dabei werden die Formalien des Antrags geprüft.
November 2022
Die Schweriner Stadtvertretung segnet das mehrere hundert Seiten umfassende Bewerbungsdossier ab.
Dezember 2022
Bei einem Festakt im Schloss überreicht Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier das Bewerbungsdossier an Kulturministerin Bettina Martin. Von da aus reisen die Unterlagen über die Kultusministerkonferenz weiter zum Auswärtigen Amt in Berlin.
1. Februar 2023
Das Auswärtige Amt reicht die Schweriner Bewerbung beim Unesco-Welterbekomitee in Paris ein.
2023/2024
Verschiedene Gremien und Sachverständige der Unesco prüfen den Antrag auf Herz und Nieren. Auf dem Papier. Und in Schwerin vor Ort. Ihre Einschätzung mündet in einen weiteren Bericht der Icomos. Dieser internationale Rat für Denkmalpflege ist eine Beraterorganisation der Unesco. Der Bericht enthält auch eine Entscheidungs-Empfehlung an die Unseco Kommission.
27. Juli 2024
Die Unesco-Kommission verkündet: Schwerin ist Weltkulturerbe.
Hurra, Schwerin ist Welterbe!
Schwerin hat es geschafft: Das Schloss und die historische Innenstadt sind Weltkulturerbe! Vor dem großen Jubel war auch auf den letzten Zentimetern noch einmal eines ganz besonderes gefragt: Geduld, Geduld, Geduld. Weiterlesen...
Reaktion und Emotionen
Tränen. Standing Ovations. Applaus. Der Welterbe-Titel für Schwerin hat große Emotionen bei allen Beteiligten freigesetzt. Mehr erfahren...