Ein Land spielt auf
Keine großen Stadien, dafür nationale und internationale Künstler an außergewöhnlichen Spielstätten – das erwartet Musikliebhaber in Mecklenburg-Vorpommern. Zwischen Ostsee und Seenplatte locken in den Sommermonaten vor allem landesweite Musikfestivals für Klassik, Jazz und Neue Musik.
So vereint das Musikland MV zum Beispiel die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die Greifswalder Bachwoche, das Usedomer Musikfestival, den Schönberger Musiksommer, das Brücken-Festival für Neue Musik MV, das See More Jazz Festival, die Eldenaer Jazz Evenings und den Neubrandenburger Jazzfrühling unter einem Dach. Die Konzerte und Festivals laden Musikfans ein auf herrschaftliche Anwesen wie den barocken Schlosspark in Ludwigslust, in Backsteinkathedralen und Bauernscheunen, in Häfen und Werften, in die Klosterruine Eldena in Greifswald oder in Fabrikhallen wie in Neubrandenburg. Und in Schwerin wird jedes Jahr große Oper gespielt vor der großartigen Kulisse des Schlosses. Viele der Musiker kommen aus Mecklenburg-Vorpommern. Der Pianist Caspar Frantz und die lettische Violinistin Baiba Skride sind hier groß geworden. Wie sie haben zahlreiche bekannte Absolventen an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock studiert. Es gibt aber auch Shanty-Chöre in MV, es wird Plattdeutsch gesungen, das bekannteste Lied ist vermutlich „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand” der Zingsterin Martha Müller-Grählert (1876-1939). Vom Platt zur Rockmusik: Das ist ein weiter Sprung. Und trotzdem: Marteria stammt aus Mecklenburg-Vorpommern, ebenso Jennifer Rostock. Rockexport Nr. 1 der vergangenen Jahre ist jedoch die Band „Rammstein“, deren Wurzeln in Schwerin liegen. Ein Land spielt auf. So oder so.