Uwe-Johnson-Archiv komplett digitalisiert

Eine Büste von Uwe Johnson. Dahinter steht ein Gebäude.
Uwe Johnsons Büste von Wieland Förster vor dem John-Brinckman-Gymnasium in Güstrow

An der Uni Rostock konnte die Digitalisierung des Uwe-Johnson-Archivs abgeschlossen werden. Mit rund 155.000 Scans liegt eine vollständige digitale Sicherungskopie des 77.500 Blatt umfassenden Archivs des Schriftstellers vor. 

„Innerhalb von zwei Jahren wurde jeder Entwurf, jedes Typoskript, jeder Brief, den Johnson aufbewahrt hat, jeweils mit Vorder- und Rückseite gescannt und digital archiviert”, sagt Holger Helbig, Inhaber der Uwe-Johnson-Stiftungsprofessur an der Universität Rostock. Das Uwe-Johnson-Archiv ist ein Depositum der Johannes und Annitta Fries Stiftung an der Universität Rostock und dient der wissenschaftlichen und publizistischen Arbeit. Es umfasst neben Archivalien, Büchern, Fotos und Schallplatten auch Bilder und Objekte, die sich im Nachlass des Schriftstellers Uwe Johnson (1934−1984) befinden. Die Bestände des Archivs werden in den Räumen der Abteilung Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Rostock verwahrt und im Lesesaal der Abteilung Sondersammlungen im Michaeliskloster, Altbettelmönchstr. 4, bereitgestellt.

Hintergrund

Uwe Johnson hatte testamentarisch bestimmt, dass sein Nachlass an den Suhrkamp Verlag gehen sollte. Diesen Nachlass brachte der Suhrkamp Verlag nach dem Tod Johnsons in die Peter Suhrkamp-Stiftung ein und stellte ihn der Universität Frankfurt am Main für das Uwe Johnson-Archiv zur Verfügung. Dort verblieb er bis 2009. In diesem Jahr wurden die Archive der Verlage Suhrkamp und Insel an das Deutsche Literaturarchiv Marbach übergeben, darunter auch Johnsons umfangreicher Nachlass. 2012 ging das Uwe-Johnson-Archiv in das Eigentum der Johannes und Annitta Fries Stiftung über. In Vorbereitung einer Werkausgabe haben sich die Uwe-Johnson-Gesellschaft, die Universität Rostock, der Suhrkamp Verlag, die Suhrkamp Stiftung sowie die Johannes und Annitta Fries Stiftung darauf verständigt, das Archiv in Rostock unterzubringen. Hier steht es als Grundlage für eine auf Vollständigkeit angelegte Werkausgabe zur Verfügung.