Zwei Ausstellungen in der Black Box Galerie

Tradition und Aufbruch: Die Black Box Galerie in Hirschburg zeigt im diesjährigen Ausstellungszyklus zwei dialogische Ausstellungen mit Vera Schwelgin, Dieter Goltzsche und Rolf Szymanski.
Jedes Kunstwerk vereint in sich Tradition und Aufbruch. Zwei dialogische Ausstellungen loten in der Black Box Galerie diesen Spielraum im spannungsvollen Gegensatz aus. Beide Ausstellungen gehören sinnfällig zusammen.
„Vivat II" – Vera Schwelgin – Emerita Pansowova.
Vera Schwelgin – Malerei und Arbeiten auf Papier Emerita Pansowova – Skulptur
4. Mai bis 13. Juli 2024
Ausstellungseröffnung am 4.Mai, 15 Uhr
In dieser Ausstellung knüpften die Kunstwerke an die figürliche Tradition an. Die Bildhauerin Emerita Pansowova stellt die lebensgroße Figur „Andreas“ und mehrere mittel- und kleinformatige Bronzen aus. Ihre Skulpturen scheinen roh gearbeitet. Trotzdem gelingt es ihr, Proportion, Tektonik und Bewegung so auszubalancieren, dass sie behutsam wirken.
Die Malerin Vera Schwelgin, ihr im Geiste verwandt, fühlt in die Menschenseelen ein und erfindet kraftvolle, großformige Figurenzeichen in klaren, satten Farben. Sie wird Drucke, noch nie ausgestellte Kopf-Bilder in Öl und die großformatige Arbeit: „Die Lebenden und die Toten“ zeigen.
„Späte Begegnung" – Dieter Goltzsche – Rolf Szymanski
Dieter Goltzsche – Arbeiten auf Papier Rolf Szymanski – Skulptur
20. Juli – 20. Oktober 2024
Ausstellungseröffnung am 20. Juli, 15 Uhr
Die Ausstellung: „Späte Begegnung“ wird vom Kunstwissenschaftler Eugen Blume (ehemals Direktor vom Hamburger Bahnhof) eröffnet. Die hier vertretenen Künstler sind der 2013 verstorbene Rolf Szymanski als Bildhauer und sein langjähriger Freund, der Zeichner Dieter Goltzsche, der dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiert. Diese Ausstellung ist eine Premiere und wird ermöglicht durch Zusammenarbeit mit der Galerie Brusberg, die aus dem Nachlass von Rolf Szymanski ca.20 Bronzen und Eisengüsse im Mittel- und Kleinformat zur Verfügung stellt.
Dieter Goltzsche zeigt die Szymanski gewidmete Tuschzeichnung „Titus“ und mittelformatige Zeichnungen auf Papier „Zerfallsprodukte des Bewussten auf halbem Weg zum Unterbewusstsein“ (Gunnar Decker), die er wie ein Seismograph scheinbar mühelos auf Papier bannt.
Und die davor angeordneten modellierten Skulpturen von Rolf Szymanski sind nicht ausbalanciert und harmonisch, sondern „durchfurcht von Verletzungen und Brüchen, vibrieren in Deformationen und Übersteigerungen...“ (Jörn Merkert), verkörpern geronnene Zeit. Beide Künstler haben den Krieg noch als Heranwachsende hautnah erlebt.

Reinhard Buch formt Zufälle
Der Künstler gibt die Form, die Witterung die Charakteristik. Die Philosophie von Reinhard Buch ist effektiv. Seine künstlerische Handschrift trägt handwerkliche Präzision. Die Kunstkommission des Landes besuchte den Künstler in Hirschburg, besichtigte sein Atelier und seine Galerie. Einige Arbeiten befinden sich nun im Landeskulturbesitz. Ein Atelierbesuch in Bildern.