03.08.2019

Neue Landeskunstschau zeigt „Zeit im Detail"

In einem Ausstellungsraum stehen Exponate. Besucherinnen und Besucher gehen durch den Raum.
Die Landeskunstschau „Zeit im Detail" zeigt zeitgenössische Kunst in den historischen Räumen von Schloss Bothmer.
Dr. Pirko Kristin Zinnow steht an einem Pult und spricht.
Dr. Pirko Kristin Zinnow begrüßt die Gäste zur ersten Landeskunstausstellung. „Es ist wunderbar die ehemaligen Stalltüren im Schloss Bothmer für so eine Schau zu öffnen", sagt die Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern.
Kulturministerin Bettina Martin steht an einem Pult und spricht.
„Mit der ersten Landeskunstschau machen wir etwas Neues", sagt Kulturministerin Bettina Martin. „Wir setzen einen frischen Impuls durch das von Finanz- und Kulturministerium gemeinsam getragene Projekt. Das ist für alle Seiten gut."
Miro Zahra steht an einem Pult und spricht.
Miro Zahra vom Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern führt in die erste gemeinsame Exposition des Künstlerpaares Ruzica Zajec und Broder Burow ein. „Es ist die erste Ausstellung, die beide Künstler gemeinsam ausrichten."

Die Zeit ist reif. Für ein neues Ausstellungsformat mit freiem Eintritt. Für zeitgenössische Kunst im alten Gebäude. Für die erste gemeinsame Exposition des Künstlerpaares Ruzica Zajec und Broder Burow. Für eine Kooperation des Kulturministeriums mit dem für Finanzen. Wie das im Detail aussieht, zeigt die aktuelle Landeskunstausstellung „Zeit im Detail" im Westflügel des Schlosses Bothmer. Kulturministerin Bettina Martin eröffnete sie am Freitag, 2. August.

Eine faltige schwarze Masse wie alte Haut. Oder ein verschlungenes Labyrinth aus detailreichen Zeitungsseiten. Die Installation aus alten Zeitungen verändert sich für ihren Betrachter, bietet aus jeder Position neue Einblicke. Die Arbeit von Ruzica Zajec fordert von Besuchern der ersten Landeskunstschau im

Schloss Bothmer gleich am Eingang das, worum es hier geht – „Zeit".

Zeit, sich einzulassen. Zeit, zu beobachten. Zeit, zu erkennen. 

Täuschung? Irritation? Die Plüschower Künstlerin Miro Zahra bringt es bei ihrer Begrüßungsrede so auf den Punkt: „Die Falten der Zeit glätten sich für den Betrachter, geben den Blick frei auf eine Landschaft, die hinter der Wirklichkeit liegt." 

Schlossbesucher lernen Kunst des Landes kennen

Es ist etwas Neues, diese erste Landeskunstausstellung. Eine Premiere. „In den Räumlichkeiten der landeseigenen Schlösser zeigen wir Werke von einzelnen Künstlern, die in Mecklenburg-Vorpommern leben", erklärt Kulturministerin Bettina Martin. Die Kooperation ist neu. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur kümmert sich um Organisation und Ausführung. Die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV stellt die Räume bereit. „Wir schaffen so weitere Gründe, die landeseigenen Schlösser öfter zu besuchen und Künstlern bieten wir ein Forum für Ausstellungen", so die Ministerin. 

Ein Forum für Künstler, sich zu zeigen

Dahinter steckt noch mehr. Es geht um eine weitere Form, Einzelkünstler zu fördern. Etwas mehr als 20.000 Euro kostet das – unter anderem erhalten die Künstler, wie in diesem Fall das Paar Ruzica Zajec und Broder Burow, ein angemessenes Honorar. „Mehr als ein halbes Jahr waren wir mit dieser Ausstellung beschäftigt", erzählt Ruzica Zajec. Mit Konzeption, Planung, Organisation, Aufbau. „Die Wände waren eine Herausforderung, denn wir dürfen kaum etwas hängen. Deshalb ließen wir unsere kleineren Arbeiten gleich zu Hause und entschieden uns für Großformate." Diese gehen mit dem ehemaligen Pferdestall des Schlosses Bothmer eine einzigartige Beziehung ein. „Zeit ist ohnehin so präsent in diesen alten Räumen", so die Künstlerin weiter. 

Wer trifft die Wahl?

Wer bei der Landeskunstschau ausstellen darf, entscheidet die Kunstkommission des Landes. In dem Gremium beraten und fällen Experten gemeinsam die Entscheidung, welche Werke jährlich für die Landeskunstsammlung angekauft werden, welche Künstler Arbeits- und Reisestipendien erhalten und künftig auch, wer innerhalb des neuen Formates ausstellen darf. „Wir werden die Landeskunstausstellung voraussichtlich im zweijährigen Rhythmus bespielen", sagt Katerina Schumacher, Referatsleiterin im Kultusministerium. Die aktuelle Schau ist bis zum 29. September im Westflügel des Schlosses Bothmer in Klütz zu sehen. 

Öffnungszeiten:

3. bis 31. August täglich 10 bis 18 Uhr. 1. bis 29. September – dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr. Telefon: 038825 - 38 53 18 76 93. E-Mail: schloss-bothmer@mv.schloesser.de

Eine Frau steht vor einer Glasvitrine.
„Jetzt ist vorbei" von Ruzica Zajek konfrontiert den Betrachter mit verschiedenen Fragestellungen. Was bedeutet Jetzt? Was kommt danach? Was war davor?
Kulturministerin Bettina Martin spricht mit einem Künstler.
Kulturministerin Bettina Martin lässt sich von Künstler Broder Burow durch die Exposition führen. Die Politikerin ist regelmäßig begeistert von Schloss Bothmer. Die zeitgenössischen Kunstobjekte geben ihr nun neue Perspektiven auf das historische Gebäude.
Zeitungen liegen als abstraktes Gebilde auf dem Boden. Vor ihnen hockt ein Mann.
Das Thema Zeit spielt in allen ausgestellten Arbeiten des Künstlerpaares eine zentrale Rolle. Mal subtil, mal offensiv wie in dieser Installation. Dem Betrachter öffnet sich die Zeit aus verschiedenen Perspektiven – hier in Form von Zeitungen.
Künstler Broder Burow wird im Ausstellungsraum gefilmt und befragt.
Künstler Broder Burow gibt ein Interview vor seinem Werk „Ausdauernd". Als er gemeinsam mit seiner Partnerin Ruzica Zajec die Schau konzipierte, war es eine wunderbare Herausforderung. Die beiden hatten zuvor noch nie gemeinsam ausgestellt.
Bettina Martin unterhält sich in einem Ausstellungsraum mit Broder Burow.
Mit dem neuen Ausstellungsformat will das Kulturministerium Einzelkünstler wie Broder Burow (l.) fördern, wie Kulturministerin Bettina Martin erklärt. Deshalb zahlen wir den Künstlern für Konzeption und Durchführung der Ausstellung ein angemessenes Honorar.
Vier Besucher stehen vor einem Bild, das etwa zwei Meter hoch an der Wand lehnt.
Vor den verschiedenen Kunstobjekten kamen Besucher, Künstler und Behördenvertreter miteinander ins Gespräch. Die Schau steht allen Neugierigen offen – bei freiem Eintritt.