Drei Fragen an den Kunsthallen-Chef
Dr. Jörg-Uwe Neumann über Hemmschwellen, ein Schaudepot und die Zukunft
Sie sind seit März 2009 Leiter der Kunsthalle und haben viel bewegt. Worauf sind Sie besonders stolz?
Dr. Jörg-Uwe Neumann: Wir haben die Kunsthalle für größere Bereiche geöffnet und vielen die Hemmschwelle genommen. Zum Beispiel veranstalten wir viele Mitmachaktionen mit Schülern. Außerdem hat sich die Qualität der Ausstellungen gesteigert, wie auch die Besucherzahlen beweisen. Als ich anfing, fanden etwa 30.000 Besucher zu uns. 2015 waren es schon 70.000.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft der Kunsthalle?
Unser Museumsbetrieb fußt zurzeit auf drei Säulen. Die erste ist die Arbeit mit unserer Sammlung, die mittlerweile 11.000 Werke umfasst. Die zweite Säule besteht aus unseren Sonderausstellungen und die dritte in unserer Rolle als Zentrum für osteuropäische Kunst, die 2015 mit der Ausstellung von Arno Rink ihren Anfang nahm.
Künftig wollen wir die Forschung noch mehr ins Zentrum unserer Arbeit rücken. Die Entscheidung für einen Erweiterungsbau ist bereits gefallen. Finanziert von Bund, Land und Stadt soll er 2018 fertiggestellt werden. Darin wollen wir ein Schaudepot einrichten, in dem Besucher auch Einblicke in unsere nicht ausgestellten Bestände bekommen.
Außerdem wollen wir den Außenbereich rund um den Schwanenteich in unser Konzept mit einbinden. Einen Anfang macht im Mai 2016 die Ausstellung „Kuba Libre” mit zeitgenössischer Kunst aus Kuba.
Können Sie sagen, welchen Künstler Sie unbedingt noch ausstellen wollen?
Diese Frage ist schwer bis gar nicht zu beantworten und kann schnell dazu führen, irgend jemanden von der Kunsthalle Rostock ausschließen zu wollen. Wir haben bereits vielen tollen Künstlern eine Projektionsfläche geboten und ich bin sehr gespannt, wer in den nächsten Jahren noch kommt.