Ein Müller-Kaempff fürs Wohnzimmer
Wer schon immer mal einen echten Müller-Kaempff (Foto oben), Mattheuer oder Feininger haben wollte: Am 3. August bietet sich eine Gelegenheit. Dann ist in Ahrenshoop wieder Kunstauktion. In diesem Jahr wird sie 50.
Am ersten Samstag im August fällt in Ahrenshoop traditionell der Hammer. Für Werke aus der Ahrenshooper Künstlerkolonie, der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst.
In diesem Jahr warten mehr als 170 Werke auf neue Besitzerinnen oder Besitzer. Alle Werke, die zur Versteigerung stehen, können bis 2. August täglich von 10 bis 18 Uhr im Kunstkaten Ahrenshoop sowie in der Strandhalle Ahrenshoop besichtigt werden. Oder im Online-Katalog auf der Homepage der Ahrenshooper Kunstauktion.
Die Auktion selbst findet am 3. August, ab 19 Uhr in der Strandhalle statt. Gebote können über die Website des Auktionshauses, schriftlich per Post, Fax oder Mail abgegeben werden. Live mitbieten am Abend der Auktion kann man im Saal vor Ort, per Telefon oder über die Partnerplattform lot-tissimo im Internet.
Grafiken auf der Wäscheleine
Als im Jahr 1972 die erste „Ahrenshooper Grafikauktion“ stattfand, ahnte niemand, dass dieses Format einmal untrennbar mit dem Künstlerort verbunden sein wird. Damals sei vieles noch Improvisation gewesen, sagt die Ahrenshooper Kunstauktionen GmbH. „In den ersten Auktionen wurde die Grafik noch an Wäscheleinen aufgehängt.“ Die Startpreise – damals noch in DDR-Mark – seien niedrig gewesen, der Spaß ein großer Faktor. „Versteigert wurden damals ausschließlich druckgrafische Arbeiten von Künstlern aus der DDR. Der Zuspruch war von Beginn an groß.“
Die anfänglich private Initiative sei schnell in den Fokus des in Ahrenshoop präsenten Kulturbundes und des staatlichen Kunsthandels der DDR gerückt. „Aber ohne, und das mag überraschen, inhaltlichen Einfluss zu nehmen“, heißt es in der Rückschau der Ahrenshooper Kunstauktionen GmbH.
Jahr für Jahr – mit zwei Ausnahmen
Nach der Wende versuchte ein Verein die Auktion am Leben zu halten. Dabei setzte sie auch zwei Jahre aus – weshalb ihr 50. Jubiläum nun in dieses Jahr fällt.
1998 übernimmt der Berliner Sammler und Verleger Guenter Roese die Initiative. Er legt den Fokus auf die Bandbreite der Ahrenshooper Künstlerkolonie, der nachgefolgten Klassischen Moderne sowie der Kunst aus der DDR. Und er gibt der Aktion einen neuen Namen: „Ahrenshooper Kunstauktionen“.
Die Suche nach geeigneten Kunstwerken – oft ist sie eine regelrechte Forschungsarbeit, bei der immer wieder neue Namen, Zusammenhänge und Geschichten zutage treten. „Da gefühlt jeder wichtige deutsche Künstler mindestens einmal in Ahrenshoop war, eröffnete sich nun ein viel größerer und umfassenderer Kunstkosmos.“ Im Laufe der Zeit erreichen die Ahrenshooper Auktionen auch über Deutschland hinaus Aufmerksamkeit.
Der Hammer fällt im Sommer und Winter
Seit 2013 leitet Robert Dämmig die Ahrenshooper Kunstauktionen. Seit 2017 gibt es noch eine zweite Auktion: die „Ahrenshooper Winterauktion“.
„Die Ahrenshooper Kunstauktionen haben maßgeblich dabei geholfen, die Sammlung des 2013 eröffneten Ahrenshooper Kunstmuseums mit aufzubauen“, unterstreicht die Ahrenshooper Kunstauktionen GmbH. Sie unterstützen zudem Museen sowie Kunstwissenschaftler bei Recherchen, vermitteln Leihgaben für museale Ausstellungen und entwickeln in Eigenregie überregional wichtige Ausstellungskonzepte wie zum Beispiel zu Lyonel Feininger, Gerhard Marcks oder Wolfgang Mattheuer.
Mehr Infos zu den Auktionen unter www.ahrenshoop-kunstauktion.de.