Wrede sprayt Kühe, Schlösser, Wagner
„Finde heraus, was Du am liebsten tust und dann finde jemanden, der dich dafür bezahlt.“ Das Zitat der Schriftstellerin Katherine Whitehorn steht über einem Foto, das Daniel Wrede auf seine Facebookseite gestellt hat. Es zeigt ihn auf einer Leiter und mit einer Spraydose in der Hand. Was Du am liebsten tust: Der 31-Jährige hat das herausgefunden. Er ist Graffiti-Künstler.
Seine Bilder sind überall zu finden. Bei Blohm+Voss in Hamburg, in der Schwimmhalle Lübeck. In Schwerin hat er den Namensgeber der Richard-Wagner-Straße auf eine Station der Stadtwerke gesprayt. Das Schloss hat er sich auf 10 mal 10 Meter vorgenommen - „mein schönstes Projekt" -, er bringt Farben in Krankenhäuser, das Meer in Schulen, den Raps ganzjährig auf die Wände der Pflanzenzucht auf Poel. 215 Farben auf Nitro- und Acrylbasis stehen ihm zur Verfügung. Dazu verschiedene Dosenaufsätze. Bevor er loslegt, hat er seine Motive genau studiert. Bis zu acht Stunden täglich arbeitet er an den Werken. Wann er mit den Ergebnissen zufrieden ist? „Wenn es so aussieht wie auf den Fotos und wie ich es mir denke", hat Wrede mal in einem NDR-Beitrag gesagt. Seit ein paar Jahren ist er als selbstständiger Künstler aus Grevesmühlen mit dem Firmennamen „Morpho-Graffiti“ unterwegs. Zuvor hatte er ein Grafik-Design-Studium begonen und sich zum Zahntechniker ausbilden lassen. Heute kann Daniel Wrede von seiner Arbeit leben. Er hat viele gefunden, die ihn dafür bezahlen.
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