Bildende Kunst-Vielfalt
Wer jeden Tag eine Ausstellung in Mecklenburg-Vorpommern besuchen wollen würde, wäre gut ein halbes Jahr unterwegs! So lange würde es dauern, um die gut 200 Kunst- und Ausstellungshäuser im Land abzuklappern.
Um von Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge, den Romantikern im Pommerschen Landesmuseum Greifswald, zu den holländischen Malern oder Günther Uecker im Staatlichen Museum Schwerin zu reisen. Auf dem Weg dorthin bei zeitgenössischer und regionaler Kunst in der Rostocker Kunsthalle Halt zu machen und Ernst Barlachs Erbe in Güstrow einen Besuch abzustatten. In der Kunstsammlung Neubrandenburg bei deutschen Künstlern der Gegenwart vorbeizuschauen – und zwischen den großen Häusern in kleinen Ateliers und Galerien zu verweilen. In der Künstlerkolonie Ahrenshoop gibt es sogar fast mehr Kunstobjekte als Einwohner: Auf 750 Menschen kommen drei große Kunsthäuser und viele private Galerien. In Katzow wachsen Skulpturen unter freiem Himmel über sich hinaus: Hier steht einer der größten Skulpturenparks Europas. Einmal im Jahr leuchtet die Kunst in MV schon von Weitem. Wer den großen gelben Schirmen oder blau-weißen Fahnen folgt, den führt der Weg zu Malern, Bildhauern, Kunsthandwerkern. In kleine Ateliers, Galerien, Werkstätten. Denn zu Pfingsten ist im ganzen Land „KunstOffen“.
Caspar David Friedrich. Philipp Otto Runge. Ernst Barlach. Lyonel Feininger. Das sind große Namen der Vergangenheit, die untrennbar mit der bildenden Kunst des Landes verbunden sind. Weil die Künstler von hier stammten oder der Landstrich sie zu weltberühmten Werken inspirierte. Die Gegenwart hat gut 300 bildende Künstler. So viele sind zumindest im Künstlerbund MV gelistet.
Und woher kommen die zahlreichen Kunstschätze in den Museen des Landes? Einen Großteil verdanken sie der Sammelleidenschaft der Herzöge. Andere stammen aus Ankäufen und Leihgaben. Manchmal hat ein Museum auch Glück, bekommt welche geschenkt. Der Berliner Kunstsammler Christoph Müller hat MV gleich zweimal eine Kunstfreude gemacht: Erst schenkte er dem Staatlichen Museum Schwerin 155 niederländische Gemälde, dann dem Pommerschen Landesmuseum Greifswald 375 Werke dänischer Kunst aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Auf seine Bildende Kunst kann sich Mecklenburg-Vorpommern also durchaus etwas einbilden.