06.09.2024

Denkmäler öffnen ihre Türen

Eine Mühle von innen. Im Vordergrund steht ein großes Mühlenrad.
Die Backhausmühle in Bad Doberan macht auch beim Tag des offenen Denkmals mit.

Waren Sie schon einmal in einer alten Kacheltöpferei? In einer Backhausmühle (Foto)? Oder einem Hexenhaus? Wenn nicht, bietet sich am Sonntag eine gute Gelegenheit: Beim „Tag des offenen Denkmals“ machen in MV 170 Denkmäler mit. 

In diesem Jahr spannt das Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ einen roten Faden durch den bundesweiten Aktionstag. Und damit verbunden die Frage: Wann wird ein Denkmal zu einem Wahrzeichen? Können das nur einzigartige, große Bauwerke sein oder wie viel Wahrzeichen steckt in den einfachen Denkmälern der Alltagskultur? 

Antworten darauf können Besucherinnen und Besucher am Sonntag auch an vielen Stellen in Mecklenburg-Vorpommern entdecken. Etwa 170 Denkmäler öffnen dazu ihre Türen: Gutshäuser, Kirchen, Burgen, Bahnhöfe, Fachwerk- und Reetdachhäuser, Türme, Kasernen und viele mehr. 

Jedes von ihnen erzählt Geschichte und Geschichten. Ob Baustile, Bauweisen oder verwendete Materialien – jede Eigenschaft, die ein Denkmal mit sich bringt, ist eine Reise in die Vergangenheit. „Denkmale stehen als „Wahr-Zeichen“ authentisch für ihre Funktion, ihre Zeit und ihre Region“, aber auch als „persönliche Wahrzeichen“ für Familiengeschichten und Biografien, unterstreicht die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. 

Eine Übersicht über Orte und Gebäude, die in MV beim Tag des offenen Denkmals mitmachen, gibt es zum Beispiel auf der Homepage des bundesweiten Aktionstags unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. Die Veranstaltungen lassen sich nach Orten, Kreisen oder Bundesländern filtern. Neben einzelnen Denkmälern gibt es mancherorts auch kleine Touren. Zum Beispiel in Rostock, Greifswald, Penzlin und Bergen. 

Der Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals findet immer am 2. Sonntag im September statt. Er wird bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und vor Ort von privaten Denkmaleigentümerinnen und -eigentümern, haupt- und ehrenamtlichen Denkmalpflegern sowie Vereinen mit Leben gefüllt. Leitidee hinter dem Aktionstag ist, Denkmalschutz live zu erleben und stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

So kam es zu dem Aktionstag: 1984 ruft Jack Lang, damals französischer Kulturminister, in Frankreich die „Journées Portes ouvertes dans les monuments historiques” ins Leben. Die Resonanz in der Bevölkerung ist groß, weitere Länder folgen dem Beispiel. 1991 greift der Europarat die Idee auf und ruft offiziell die European Heritage Days aus. 1993 findet der „Tag des offenen Denkmals” erstmals bundesweit unter der Koordination der Deutschen Stiftung Denkmalschutz statt. Bundesweit eröffnet wird der Aktionstag diesmal in Speyer.