21.07.2024

Public Viewing zur Welterbe-Entscheidung

Nahaufnahme des Schweriner Schlosses. Zu sehen sind Türmchen und Fenster.
Das Schweriner Schloss

Schwerin mit Schloss und Residenzensemble auf der Unesco-Welterbeliste? Die Entscheidung rückt näher. Am Samstag oder Sonntag soll das Ergebnis in Indien verkündet werden. In der Landeshauptstadt kann man live dabei sein.

Schwerin organisiert ein Public Viewing im Demmlersaal des Alten Rathauses, wie eine Stadtsprecherin sagte. Die entscheidende Sitzung des Welterbekomitees finde jeweils zwischen 6 Uhr und 14:30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit statt - und die Abstimmung über Schwerin sei einer der letzten Tagesordnungspunkte. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte: Per Livestream wird die gesamte Sitzung des Welterbe-Komitees übertragen.

Am 27. und 28. Juli öffnet zudem der Landtag von 10 Uhr bis 14:30 Uhr den Plenarsaal. Gäste können dort das Geschehen in Neu-Delhi (Indien) unmittelbar verfolgen. Beabsichtigt ist, die Beratung zum Antrag aus Schwerin auf einer Leinwand zu zeigen, sobald der Tagesordnungspunkt aufgerufen wird. In der Zwischenzeit werden Videos zum Schweriner Schloss und dessen Nutzung und ggf. auch kurze Einspielfilme von der Konferenz gezeigt. Moderatoren begleiten das Geschehen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landtagsverwaltung stehen ebenfalls für Auskünfte zur Verfügung.

Ab 10:30 Uhr werden jeweils stündlich Führungen durch das Gebäude angeboten, die einen Einblick in die Vergangenheit des Schlosses gewähren, dessen Bedeutung für das Residenzensemble Schwerin näherbringen und die heutige Nutzung durch den Landtag zeigen. Mitglieder des Schlossvereins werden zudem in historischen Kostümen zur feierlichen Atmosphäre beitragen. Wichtig auch: Der Besuch des Schlossmuseums ist am Samstag und am Sonntag kostenfrei. 

Das Unesco-Welterbekomitee tagt laut der deutschen Unesco-Kommission vom 21. bis 31. Juli in Neu-Delhi. Knapp 30 Stätten weltweit seien für die Aufnahme in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt nominiert, darunter die antike Via Appia im Süden Italiens, die Ruinenstadt Gedi an Kenias Ostküste und die Badain-Jaran-Wüste in China mit ihren weit über 100 Seen.

Aus Deutschland ist in diesem Jahr neben dem Residenzensemble Schwerin mit 38 historischen Gebäuden und Plätzen auch die Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine in Sachsen zur Aufnahme empfohlen, letztere gemeinsam mit Siedlungen der christlichen Gemeinschaft in Nordirland und den USA. Sie sollen mit dem bereits 2015 aufgenommenen Christiansfeld in Dänemark zu einer transnationalen Welterbestätte zusammengeführt werden, wie es hieß.

Das Welterbe der Unesco umfasst mehr als 1.000 Stätten weltweit, davon 52 in Deutschland. Dazu gehören zum Beispiel die Höhlen und die Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb, das Wattenmeer und seit vergangenem Jahr das jüdisch-mittelalterliche Erbe in Erfurt. In Mecklenburg-Vorpommern haben bisher die Altstädte von Stralsund und Wismar den begehrten Status des Weltkulturerbes. Zum Weltnaturerbe zählen alte Buchenwälder an der Müritz und auf Rügen.