Es geht ums Geld
Ausufernde Projektitis. Überstrapaziertes Ehrenamt. Fehlende Langzeitförderung. Natürlich drehte sich in den Workshops „Kulturförderung und Kulturfinanzierung" sowie „Qualität und Qualifikation" fast alles ums Geld. Wie sollen kleine Kulturprojekte langfristig planen, wenn eine grundlegende, langfristige Finanzierung fehlt, wie Perspektiven entwickeln? Einige Antworten von der vierten Regionalkonferenz in Stralsund...
Teilnehmerrekord. Ausgebuchte Workshops. Die vierte und letzte Kulturkonferenz im Rathaus der Hansestadt war mit rund 100 Gästen aus der Kulturszene Vorpommerns so gut besucht wie keine zuvor. „Das Beste kommt zum Schluss", sagte Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow zur Eröffnung. „Stellen Sie Maximalanforderungen, werden Sie gehört", forderte Patrick Dahlemann, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern, die Anwesenden auf. „Sagen Sie, was Sie denken", animierte auch Marion Schael vom Kulturrat Mecklenburg-Vorpommern. Genau das taten die Teilnehmer in sieben Workshops.
„Projektitis allseits verbreitet"
Theaterleute. Bibliothekare. Freischaffende Künstler. Kreiskulturräte. Förderer. Politiker. Verwaltungsangestellte. Meinungen, Erfahrungen und Erwartungen von Teilnehmern aus fast allen Richtungen der Kulturlandschaft MV trafen im Stralsunder Rathaus aufeinander. In den Workshops „Kulturförderung und Kulturfinanzierung" und „Qualität und Qualifikation" ging es vor allem ums Thema Geld. „Einige Förderungen sind seit Jahren nicht erhöht worden, die Kosten stiegen aber schon", sagte eine Teilnehmerin. „Qualifiziertes Personal mit Projektfinanzierung langfristig zu halten, ist fast unmöglich", so eine weitere. Überhaupt sei das Symptom der Projektitis weit verbreitet, das schließe eine langfristige Planung gerade für kleinere Projekte aus, berichteten andere.
„Kultur ist mehr als Beiwerk"
Um eine kontinuierliche Arbeit zu sichern und Perspektiven zu entwickeln, brauche es mehr kontinuierliche Zuschüsse, eine Art Sockelfinanzierung oder gar eine Grundsicherung. So einige der Vorschläge aus den Arbeitsgruppen. Außerdem dürfe Kulturförderung für Kommunen keine freiwillige Aufgabe bleiben. Zusätzlich könnte eine Plattform für kulturelle Weiterbildung Qualifiktation ermöglichen und Qualität sichern.
Bis Vorschläge zu Leitlinien werden
Welche Vorschläge von vier Regionalkonferenzen und aus insgesamt 28 Workshops nun das Potenzial zur späteren Leitlinie haben, werden die kommenden Monate zeigen. Vorschläge aus Vorgesprächen, von Regionalkonferenzen und schriftlich eingegangenen Stellungnahmen - sie alle werden zunächst analysiert und zu einer ersten Fassung zusammengestellt. Es folgen weitere Beteiligungsphasen und Diskussionen, unter anderem im Landeskulturrat. Bevor die endgültigen Leitlinien voraussichtlich auf der Landeskulturkonferenz im November präsentiert werden. Hier die Dokumente der Kulturkonferenz in Stralsund - bitte klicken
Die Regionalkonferenzen
Mittwoch, 16. Januar 2019 in Schwerin - mehr Samstag, 2. März 2019 in Güstrow - mehr Dienstag, 12. März 2019 in Neubrandenburg - mehr