Prora - mehr als nur ein schöner Strand 1933-1946 / Prora nach 1945

Zu NS-Zeiten sollte in Prora das "Kraft-durch-Freude-Seebad-Rügen" für 20.000 Urlauber entstehen, zu DDR-Zeiten wurde daraus ein großer Militärstandort der NVA

Zwischen Ostsee und Kleinem Bodden erstreckt sich die Schmale Heide, auf der - entlang der Ostseebucht "Prorer Wiek"- zu NS-Zeiten das „Kraft durch Freude –Seebad Rügen“ geplant war.

Die Anlage sollte sich über eine Länge von knapp 5 km erstrecken und der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft Quartier für 20.000 Urlauber bieten. Mit der Grundsteinlegung 1936 begannen die Bauarbeiten, die aber mit Beginn des Zweiten Weltkrieges ab 1939 wieder eingestellt wurden. Das Seebad der 20...

Zwischen Ostsee und Kleinem Bodden erstreckt sich die Schmale Heide, auf der - entlang der Ostseebucht "Prorer Wiek"- zu NS-Zeiten das „Kraft durch Freude –Seebad Rügen“ geplant war.

Die Anlage sollte sich über eine Länge von knapp 5 km erstrecken und der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft Quartier für 20.000 Urlauber bieten. Mit der Grundsteinlegung 1936 begannen die Bauarbeiten, die aber mit Beginn des Zweiten Weltkrieges ab 1939 wieder eingestellt wurden. Das Seebad der 20.000 wurde somit nie vollendet oder in Betrieb genommen. Dennoch fand auch während des Krieges eine Nutzung statt, da man Prora zum Ausbildungsort für Polizeibataillone und Marinenachrichtenhelferinnen umfunktionierte. Auch Flüchtlinge fanden in den teilweise provisorisch hergerichteten Gebäuden übergangsweise Quartier, bis Ende 1945 dann die Rote Armee das Areal für sich beanspruchte.

In der Nachkriegszeit begann die Sowjetische Besatzungsmacht mit dem Abriss der Anlage. Da sich jedoch der Kalte Krieg immer mehr abzeichnete, wurde dieses Vorhaben gestoppt. Stattdessen begann parallel zum Aufbau der DDR der Ausbau Proras.

Mit Hilfe der Kasernierten Volkspolizei begannen ab 1952 die Bauarbeiten und aus den Rohbauten der ehemaligen KdF-Anlage entstand einer der größten Militärstandorte der DDR.  Mit Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) 1956 wurde Prora als Standort für Landstreitkräfte genutzt und in den Folgejahren immer weiter umfunktioniert zum Ausbildungsort. Neben Angehörigen der Nationalen Volksarmee wurden hier ab den 80er Jahren auch ausländische Kader ausgebildet.

Gleichzeitig wurde Prora ab 1982 zu einem der größten Bausoldatenstandorte.

Bausoldaten waren die Waffendienstverweigerer der DDR, die in den 1980er Jahren in großer Zahl in Prora stationiert wurden, um beim Bau des militärstrategischen Hafens Mukran mitzuarbeiten. Heute zählen die Bausoldaten mit zu den Wegbereitern der Friedlichen Revolution 1989.

Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Standort Prora von der Bundeswehr übernommen und bis 1992 aufgelöst.

  • Art der Ausstellung: Dauerausstellung
  • Mukraner Str. 12, 18609 Prora-Nord
  • Sparte/n: Architektur & Baukunst, Geschichte & Heimat
Der EIntritt in die Ausstellung kostet pro Person 4,- €. JUgendliche (12 - 17 Jahre) zahlen 3,- € pro Person, KInder sind frei.