Virtuose Verführerin mit der Violine
Vilde Frang ist eine Verführerin. Ihr Instrument: eine Violine, eine besondere. Wenn sie ihre „Engleman” Stradivari aus dem Jahr 1709 spielt, verzaubert die Norwegerin ihre Zuhörer mit Musik. Virtuos und ausdrucksstark beeindruckt die dreifache Echo-Preisträgerin Musikkritiker und steht 2016 als „Artist in Residence” in zahlreichen Konzerten der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern auf der Bühne.
Als sie das erste Mal eine Violine zum Klingen bringt, ist die kleine Vilde gerade einmal vier Jahre alt. Ihr musikalisches Genie ist allzu offensichtlich. Als Zehnjährige gibt sie ihr Debüt beim Norwegischen Rundfunk-Orchester. Als junge Erwachsene nimmt sie ihre Studien am Barratt-Due-Musikinstitut in Oslo, bei Kolja Blacher in Hamburg und bei Ana Chumachenco in München auf. Ihr Durchbruch lässt nicht lange auf sich warten: Nach einem gemeinsamen Konzert mit dem Oslo Philharmonic Orchestra im Jahr 1998 war sie plötzlich weltweit gefragt.
Ein Preis folgt dem anderen
Ihre Musik führt Vilde Frang in viele Länder und mit bedeutenden Musikern zusammen. Es folgen Auftritte mit den Wiener Philharmonikern, dem London Philharmonic Orchestra, dem Konzerthaus-Orchester Berlin, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre de Paris, dem Sydney Symphony Orchestra und dem NHK Symphony Orchestra in Tokyo. Vilde Frang tourt durch Europa und die USA, spielt auf renommierten Musikfestivals wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, London Proms, Rheingau, George Enescu Festival und aktuell dem Lockenhaus in der Saison 2015/16.
Die junge Musikerin hat sich längst in die Herzen von Musikliebhabern und Kritikern gleichermaßen gespielt. Das Ausnahme-Talent räumt einen Preis nach dem anderen ab. Sie wurde für ihre erste CD-Einspielung 2010 als „Young Artist of the Year” mit dem Edison Musikpreis sowie dem Classic Brit Award ausgezeichnet. In den folgenden Jahren veröffentlichte die Norwegerin mehrere Alben, nahm zahlreiche Preise entgegen – u.a. den Crédit Suisse Young Artist Award und drei Echos.
Seit Ende Februar 2016 liegt nun das jüngste Album von Vilde Frang in den Regalen: Mit dem hr-Sinfonieorchester und James Gaffigan nahm sie die Violinkonzerte von Korngold und Britten auf. So klar wie ihre Töne, so deutlich wirkt ihre Verführungskunst auf die Zuhörer. Auch mit der Jean-Baptiste Vuillaume, einer Violine aus dem Jahr 1864, weiß Vilde Frang zu betören. Das geschieht ganz leicht: einfach zuhören.