12.09.2020

Die besondere Saison der Festspiele MV

Luftaufnahme von einer Wiese. Darauf stehen mehr als 60 Menschen mit aufgespannten Regenschirmen in einer Schlangenlinie. Von oben sieht man nur die bunten Schirme.
Das Rettungsschirmkonzert am 12.Juni 2020

Mit Livestreams und Konzertvideos im Internet, 30 kurzfristig konzipierten Konzerten im August sowie 30 neu aufgelegten Veranstaltungen im September haben die Festspiele MV ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Insgesamt kamen 5.614 Gäste zu 64 Konzerten. Eine einmalige Saison in Zeiten von Corona. 

„Eine Bilanz muss sich gemeinhin mit den Zahlen des Vorjahres vergleichen lassen“, sagte die neue Intendantin Ursula Haselböck zum Abschluss der Saison. „In diesem Jahr kann die Bilanz nur lauten: Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern danken den Menschen im Land! Ich danke Ihnen, liebes Publikum, dass Sie an uns glauben, diese ungewöhnlichen, kurzfristig neu aufgelegten Konzerte besucht haben und uns in zahllosen Gesprächen, E-Mails und Nachrichten gedankt und Mut zugesprochen haben.“

Noch unter dem ehemaligen Intendanten Dr. Markus Fein war parallel zum Eröffnungskonzert am 13. Juni ein #netzspielsommer ins Leben gerufen worden, beim dem 45 Künstlerinnen und Künstler oder Ensembles per Onlinestream Konzerte spielten, sich vorstellten, Videobotschaften sandten und Mitmachfilme zeigten. Am 13. und 14. Juni schauten insgesamt über 2.000 User und Userinnen im Netz den Stream auf der Internetseite der Festspiele oder auf der Homepage des Kooperationspartners NDR.

Im August legte das Festspiele-Team 30 neue Veranstaltungen kurzfristig neu auf.

Im September führten die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern um Ursula Haselböck die 30 im vergangenen November im Gesamtprogramm angekündigten Konzerte – in angepasster Form – durch. Parallel dazu stornierte das Team seit Mai über 60.000 Karten für Sommerkonzerte und erstattete den Käufern und Käuferinnen ihr Geld zurück. Der im Mai ausgerufene private Rettungsschirm für die Festspiele MV steht zum Ende der Saison bei 857.260 Euro.

„Mit diesem Konzert geht ein Festspielsommer zu Ende, der in vielerlei Hinsicht anders verlief als geplant“, sagte Kulturministerin Bettina Martin am Samstag in Wismar. „Das Coronavirus hat zur Absage vieler Konzerte geführt. Geplant waren fast 150 Konzerte, am Ende wurden es 64.“ 

Die Kulturministerin hob die Bedeutung der Festspiele für das Kulturangebot des Landes hervor. „Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind ein kultureller Juwel, der weit über die Grenzen unseres Landes hinaus leuchtet und viele Menschen anzieht. Sie stehen seit ihrer Gründung 1990 für Kreativität, Einfallsreichtum und bieten viele hochkarätige Konzerte.“

Premiere für den Festpielwinter

Erstmals in der Geschichte der Festspiele MV präsentiert das Festival vom 4. November bis zum 16. März 2021 einen Festspielwinter mit 45 Konzerten. Ergänzend zu den bestehenden Advents- und Neujahrskonzerten werden zahlreiche Musikerinnen und Musiker – darunter Götz Alsmann, Iveta Apkalna, Martynas Levickis und Rudolf Buchbinder – zurück nach Mecklenburg-Vorpommern kommen und ihre für den Sommer geplanten Veranstaltungen nachholen. Mehr...