30.10.2022

Brigitte Reimanns erster Roman

Brigitte Reimann sitzt vor einem aufgeschlagenen Buch und liest. Vor ihr stehen Mikrofone auf dem Tisch. Neben ihr sitzt ein Mann. Das Foto ist eine Schwarz-Weiß-Aufnahme.
Brigitte Reimann 1966 bei einer Lesung

70 Jahre nach seiner Entstehung ist der erste Roman von Brigitte Reimann erschienen. Er heißt „Die Denunziantin” und wird von der Publizistin Kristina Stella im Aisthesis-Verlag herausgegeben. In der DDR durfte der Roman nicht erscheinen.

Das Manuskript galt lange als verschollen. Es wurde von Stella im Reimann-Nachlass im Literaturarchiv in Neubrandenburg entdeckt. In dem Roman, den Reimann von Herbst 1952 bis Frühjahr 1953 geschrieben hatte, geht es um eine an der Oberschule anerkannte Abiturientin, die einen beliebten, konservativen Lehrer beschuldigt, die Schüler nicht im Sinne des Sozialismus zu erziehen. Als sie das öffentlich tut, wenden sich viele von ihr ab und nennen sie Denunziantin.

Die Autorin Reimann wird zu den bekanntesten und kritischsten Autoren Ostdeutschlands gezählt, deren Romane auch im Westen bekannt waren. Sie lebte in Burg (Sachsen-Anhalt), wo der Roman entstand, Hoyerswerda (Sachsen) und Neubrandenburg. Ihr Leben wurde auch verfilmt. Ihr bekanntester Roman ist „Franziska Linkerhand”.

Die Publizistin Stella hat bereits eine mehrbändige Bibliografie zu Reimann, mehrere Briefwechsel Reimanns mit anderen Autoren wie Rainer Kunze und Wolfgang Schreyer und Bücher zum Autor Siegfried Pitschmann (1930-2002), dem zweiten Ehemann von Reimann, veröffentlicht.

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