Uwe-Johnson-Preis für Iris Wolff
Der mit 20.000 Euro dotierte Uwe-Johnson-Preis ist am Freitag in der Landesvertretung MV in Berlin an Iris Wolff verliehen worden. Ausgezeichnet wurde die Autorin für ihren Roman „Lichtungen“.
Iris Wolffs Roman, erschienen im Frühjahr 2024 bei Klett Cotta, wurde von der Jury als Spurensuche gewürdigt, in der es wie bei Uwe Johnson darum geht, „erzählend eine Wirklichkeit, die vergangen ist, wiederherzustellen. Dabei wird offenbar, auf welche Weise die Zeitläufte in das Leben eingreifen und es zu Brüchen in der Biographie gekommen ist.“ In der Begründung heißt es: „Wie Uwe Johnson verweigert sie sich der Mitlieferung einer Moral.“
„Uwe Johnson, einer der größten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegszeit, hat auch 40 Jahre nach seinem Tod nichts an Aktualität und literarischer Bedeutung eingebüßt“, betonte Kulturministerin Bettina Martin. „Und so wird mit dem Uwe-Johnson-Literaturpreis nicht nur neues literarisches Schaffen geehrt, bei dem sich Bezugspunkte zu Johnsons Poetik und zu seinem tiefen Verständnis von Wahrheit und Reflexion wiederfinden, sondern auch der Name und damit das Lebenswerk Uwe Johnsons weitergetragen und gewürdigt.“
Der Jury gehörten 2024 an: Gundula Engelhard (Geschäftsführerin der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft), Carsten Gansel (Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Gießen; Sprecher der Jury), Cornelia Geißler (Literaturredakteurin der Berliner Zeitung), Michael Hametner (ehemals leitender Literaturredakteur und Moderator bei MDR Figaro) und René Strien (ehemaliger Verleger des Aufbau Verlages und Geschäftsführer des OKAPI Verlages Berlin).
Der Uwe-Johnson-Preis wird seit 1994 vergeben, seit 2005 im Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis. 2022 erhielt Jenny Erpenbeck den Uwe-Johnson-Preis für ihren Roman „Kairos“. Johnson wurde vor 90 Jahren geboren und starb 1984. Sein bekanntestes Werk sind die „Jahrestage“. Weitere Infos - hier