Verdienstorden des Landes verliehen
Die Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern gehen 2025 an Plattdeutsch-Förderin Petra Schwaan-Nandke aus Bartmannshagen und an die Festivalorganisatoren Birgit und Horst Lohmeyer aus Jamel.
Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung Mecklenburg-Vorpommerns. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die Orden am Montag beim Neujahrsempfang in Stralsund überreicht. Zu der Veranstaltung kamen rund 300 Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft ins Ozeaneum.
Petra Schwaan-Nandke erhielt den Orden für ihr künstlerisches Schaffen und ihren „beispielhaften Einsatz“ für den Erhalt und die Förderung der plattdeutschen Sprache. „Über Jahre war sie das Gesicht der Darß-Festspiele und der unumstrittene Publikumsliebling“, so Schwesig. Um Kindern und Jugendlichen Platt näherzubringen, habe sie darüber hinaus Märchen an Schulen aufgeführt, Plattdeutschkurse für Lehrerinnen und Kita-Erzieher gegeben und dafür selbst die Materialien entworfen. „Frau Schwaan-Nandke stand auf vielen großen Bühnen und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt“, sagte Schwesig. „Ich freue mich sehr, sie für ihren herausragenden und wichtigen Beitrag für die Pflege und Vermittlung der Niederdeutschen Sprache in unserm Land mit dem Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern auszeichnen zu können.“
Das Ehepaar Lohmeyer wurde am Montag für sein Engagement für Demokratie, Toleranz und gegen Rechtsextremismus geehrt. Die beiden organisieren seit 2007 das Musikfestival „Jamel rockt den Förster“. Alljährlich treten dort deutschlandweit bekannte Musiker auf. Das Dorf in der Gemeinde Gägelow mit weniger als 40 Bewohnern gilt seit Anfang der 1990er Jahre als Hochburg der Neonazi-Szene. Die Lohmeyers waren zuletzt in der Silvesternacht von unbekannten Tätern bedroht worden. 2015 war eine große Scheune des Ehepaars angezündet worden. Es brauche immer noch Mut und ganz viel Kraft, als demokratisch engagierte Menschen in Jamel zu leben, so Schwesig. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir hier im Land nach Jamel schauen. Auch dann, wenn dort nicht gerade der Förster rockt. Denn so schön und idyllisch unsere Dörfer sind: Wir dürfen alle miteinander nicht zulassen, dass Nazis dort ihre Vorstellungen einer geschlossenen Volksgemeinschaft ausleben und andere ausgrenzen.“
„Ich wünsche Birgit und Horst Lohmeyer weiter viel Kraft und Durchhaltevermögen und zeichne sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement, für ihr Eintreten für die Werte der Demokratie und für ihren großen Mut, sich täglich den Widrigkeiten und Anfeindungen entgegenzustellen, mit dem Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus“, so Schwesig.