10.07.2024

Fritz Reuter in 15 Bildern

Fritz Reuter sitzt auf einem Stuhl. Eine Hand hat er ans Kinn geführt. Auf seinen Knien liegt ein Buch, das er mit einer Hand aufblättert. Hinter dem Denkmal steht das Literaturmuseum.
Humorvoll und hintersinnig - so fand Fritz Reuter mit seinen Büchern Zugang zu vielen Menschen.

Ob Fritz Reuter wohl auch ein erfolgreicher Maler gewesen wäre? Er hätte sein Talent jedenfalls gern zum Beruf gemacht. Sehr zum Missfallen seines Vaters. Reuter beugt sich. Es folgt eine Achterbahnfahrt des Lebens. An der am Ende das Glück des Schreibens steht. Am Freitag jährt sich sein Todestag zum 150. Mal. 

Fritz Reuter sitzt auf einem Stuhl. Eine Hand hat er ans Kinn geführt. Auf seinen Knien liegt ein Buch, das er mit einer Hand aufblättert. Das Denkmal steht auf einem Sockel. Dahinter befindet sich das Literaturmuseum.
Eine Stadt und ihr Dichter: Unübersehbar thront Fritz Reuter am Markt vor dem einstigen Rathaus von Stavenhagen. Dass ihm genau hier ein Denkmal gesetzt wurde, ist kein Zufall. Denn…
In einer Stube stehen ein historisches Sofa, zwei Sessel und ein runder Tisch. In der Ecke befindet sich ein Kachelofen. An der Wand steht ein dunkler, geöffneter Sekretär.
… in diesem kleinen Zimmer im Erdgeschoss wurde Reuter am 7. November 1810 geboren. Warum er im Rathaus zur Welt kam? Sein Vater, Georg Johann Jakob Reuter, war Bürgermeister und Stadtrichter. Unten wurde gewohnt, oben gearbeitet.
Einer der Museumsräume. In der Mitte stehen Bänke zum Verweilen. Im Raum befinden sich mehrere Glasvitrinen mit Ausstellungsstücken. Links stehen ein Sofa, Stühle und ein Tisch. An den Wänden hängen Bilder. Ein Durchgang gibt den Blick frei auf nachfolgende Räume.
Heute befindet sich in dem Haus das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Es wurde im Sommer 1949 gegründet. Seitdem wurde die Ausstellung ständig ergänzt und erweitert. Wer dem Rundgang folgt, spaziert Raum für Raum durch Reuters bewegtes Leben.
Eine Bronzeskulptur von Reuter. Dahinter, an der Wand, befindet sich eine Glasvitrine mit Infos, Fotos und Büchern.
Mit vollständigem Namen heißt der Dichter Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter. Zur Schriftstellerei kam er erst mit 40 Jahren. Zuvor war sein Leben von vielen Tiefen geprägt. Mit einem übermächtigen Vater, Schlägereien, Alkoholproblemen und sieben Jahren im Gefängnis. Er starb am 12. Juli 1874 in Eisenach.
Hinter Glas hängt eine Zeichnung, die Reuter angefertigt hat. Es zeigt das Porträt eines Jungen. Daneben befinden sich handschriftliche Notizen.
Wussten Sie, dass Fritz Reuter ein talentierter Zeichner war? Am liebsten wäre er Maler geworden. Sehr zum Missfallen seines Vaters.
Ein Ausschnitt aus dem Sittenzeugnis.
Der Sohn beugt sich dem väterlichen Wunsch und studiert Jura. „Lustlos und erfolglos.“ Hier ein Blick auf das Sittenzeugnis der Universität Jena.
Ein offener Raum, der durch freistehende Wände unterteilt wird. An den Wänden hängen Bilderrahmen mit Zeichnungen. In einer Wand befindet sich eine braune Zellentür.
Reuter ist knapp 23, als er in Berlin hinter diese Zellentür gesperrt wird. Was war geschehen? Der junge Student hatte sich der radikal-republikanischen Burschenschaft „Germania“ angeschlossen, kämpfte für demokratische Reformen.
Ein Guckloch. Dahinter: der Ausschnitt einer Infotafel.
Er wird wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und zugleich zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt. Insgesamt sitzt er sieben Jahre in verschiedenen Gefängnissen. Unter anderem auch in der Festung Dömitz. Eine Zeit, die ihn physisch und psychisch bricht.
In einer Vitrine liegen Seiten aus Reuters Büchern.
Nach dem Tod seines Vater beginnt Reuter zu schreiben. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Läuschen un Rimels“, „Kein Hüsung“, „Ut de Franzosentid“, „Ut mine Festungstid“, „Ut mine Stromtid“, „Hanne Nüte un de lütte Pudel“, die „Abendteuer des Entspekter Bräsig“ und „Dörchläuchting“.
In einem Bücherregal stehen Bücher von Reuter. Die Buchrücken sind grün, rot, gelb, violett und grau-weiß.
Im 19. Jahrhundert war Reuter der meist gelesene Autor. Wer seine Bücher lesen wollte, musste Plattdeutsch können. Eine Übersetzung ins Hochdeutsche hatte er zu Lebzeiten stets verboten. Sein Verdienst war es, Plattdeutsch von der Mundart zur Literatursprache zu erheben.
An der Wand hängt eine handschriftliche Tabelle mit Informationen zu Auflagen und Honoraren für Reuters Bücher.
Ein Blick auf Reuters Auflagen und Honorare beim Hinstorff-Verlag. Reuter gehörte damals zu den bestbezahlten Autoren seiner Zeit. Seine Bücher wurden inzwischen in etliche Sprachen übersetzt. Sogar ins Japanische.
In einer Vitrine liegt eine Comic-Seite aus der Frösi.
Einige von Reuters Texten erschienen auch als Comic in der DDR-Kinderzeitschrift Frösi.
An der Wand hängt ein Wissensquiz. Darüber hängen Bilderrahmen mit Zeichnungen.
„För de Gören“ gibt es im Museum Stationen zum Anfassen und Ausprobieren.
Eine Mitmachstation. Darauf können plattdeutsche Begriffe ihrer hochdeutsche Bedeutung zugeordnet werden.
Kleine Vokabelkunde...