Welterbe-Urkunde für Schwerin
Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Schwerin ist Welterbe. Die Urkunde über die Anerkennung ist am Montag im Schloss überreicht worden. Hier die Reaktionen und unsere Bilder.
Überbracht wurde die Urkunde von der Beauftragten für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Anna Bartels. Neben Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier nahmen auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Kulturministerin Bettina Martin und Landtagspräsidentin Birgit Hesse an dem feierlichen Akt teil.
„Die Entscheidung ist für uns eine große Ehre“
„Die Entscheidung, das Schweriner Residenzensemble in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen, ist für uns eine große Ehre“, sagte Manuela Schwesig. „Das Ensemble verbindet Geschichte und Gegenwart unseres Bundeslandes. Ich danke allen, die sich für die erfolgreiche Bewerbung eingesetzt haben. Das jahrelange Engagement, mit Ausdauer und Mut, das hat sich wirklich gelohnt.“
Bettina Martin hob die mit dem Titel verbundene Verantwortung hervor: „Unser Schweriner Residenzensemble gehört nun gemeinsam mit Kulturschätzen wie den Pyramiden von Gizeh oder der chinesischen Mauer zum kulturellen Erbe der Menschheit. Gleichzeitig verbindet sich damit die Verpflichtung, mit dem Welterbe auch zukünftig verantwortungsvoll umzugehen und es für die nachfolgenden Generationen zu schützen und zu erhalten.“
Musterbeispiel gelebter Demokratie
Für Birgit Hesse ist Schwerins Bewerbung um den Welterbe-Titel ein Musterbeispiel gelebter Demokratie: „Bürgerinnen und Bürger gaben eine Anregung, die von der Politik aufgegriffen und dann von allen Beteiligten gemeinsam zum Erfolg geführt worden ist. Das passt ganz wunderbar dazu, dass das Schweriner Schloss Mittelpunkt des Residenzensembles und zugleich zentraler Ort der Demokratie unseres Bundeslandes ist. Beides ist in unserem lebendigen Welterbe erfahrbar.“
„Kooperation ist ein wesentlicher Gedanke des Welterbes und war auch der Schlüssel für die erfolgreiche Welterbe-Bewerbung unseres Residenzensembles. Das gilt auch für die Zukunft unseres Welterbes, den Erhalt und Schutz der 38 Ensemblebestandteile sowie die touristische Vermarktung im Rahmen einer nachhaltigen touristischen Entwicklung Schwerins,“ blickte Oberbürgermeister Rico Badenschier in die Zukunft und dankte zugleich den beteiligten Akteuren für das hervorragende Zusammenwirken.
Geladen waren neben den langjährigen Wegbegleitern der Bewerbung auch die Partner für die Zukunft der Welterbestätte. So berichtete unter anderem der Vorsitzende des Vereins Deutsche Welterbestätten, Fritz Ahrberg, über die Verknüpfungen zwischen Welterbe und Tourismus. Die Landeshauptstadt Schwerin ist seit März 2025 ordentliches Mitglied in diesem Verbund aller deutschen Welterbestätten und damit Teil eines wichtigen Netzwerkes, das die deutschen Welterbestätten auch international bekannter macht.
Hintergrund
Gemeinsam mit ihren Partnern hat sich die Landeshauptstadt das Ziel gesetzt, das Welterbe Residenzensemble Schwerin erlebbarer zu machen. So wird es zum Welterbe-Tag am 1. Juni zahlreiche Angebote geben, ob Stadtführungen, Einblicke in sonst verschlossene Gebäude oder Familienangebote im Burggarten.
Langfristig plant Schwerin ein Welterbe-Informationszentrum in baulicher Symbiose mit einem neuen stadtgeschichtlichen Museum am Schlachtermarkt. Dort wird auch die Anerkennungsurkunde ihren endgültigen Platz finden. Der Hochbauwettbewerb hierfür startet bereits in diesem Jahr.
Extra
Am 27. Juli 2024 hat die Unesco das Residenzensemble Schwerin in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Herzstück ist das Schloss. Das zuständige Komitee gab die Entscheidung auf seiner 46. Sitzung im indischen Neu-Delhi bekannt. Schwerin steht jetzt auf einer Liste mit der Inka-Stadt Machu Picchu in Peru, den Pyramiden von Gizeh oder der Akropolis von Athen. In Deutschland sind 53 Stätten als Weltkulturerbe anerkannt.