Eine runde Sache – ganz virtuell


Offene Türen. Besucher, die sich um Exponate und Schautafeln drängen. Im Moment bleibt den Mitarbeitern im Historisch-Technischen Museum Peenemünde für diesen Eindruck nur der Blick auf ein Foto vom 9. Mai 1991. Dem Tag, an dem in der alten Bunkerwarte das Informationszentrum eröffnete. Am Sonntag wird das Museum 30. Corona bedingt bleiben die Türen zwar zu. Vorbeischauen können Besucher trotzdem: Zum Geburtstag schaltet das Museum einen virtuellen Rundgang frei.
Mit einem Info-Zentrum fing es an
Mit der Eröffnung des Historisch-Technischen Informationszentrums wurde am 9. Mai 1991 der Grundstein des heutigen Museums gelegt. Seither bewahrt, erforscht und vermittelt es die Geschichte der Versuchsanstalten Peenemünde und des Rüstungsprogramms, als dessen Teil dieses militärische Großforschungszentrum aufgebaut und betrieben wurde. Mit bisher fast 6,5 Millionen Besuchern aus der ganzen Welt ist das HTM heute ein fester Bestandteil der Museumslandschaft in Europa.
Mythos und Geschichte der Rakete
In den vergangenen Jahren hat sich das Museum vielfach weiterentwickelt und neu erfunden. Die erste Ausstellung befand sich in der ehemaligen Bunkerwarte des Peenemünder Kraftwerkes, dem heutigen Eingangsbereich des Museums. Die aktuelle Dauerausstellung „Peenemünde - Mythos und Geschichte der Rakete“ wurde 2001 im Kraftwerk selbst eröffnet – dem größten technischen Denkmal in MV.
Auf, zu einer historischen Inseltour
Die ständige Erweiterung der Ausstellung wurde von umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an den historischen Gebäuden begleitet. Mit der „Denkmallandschaft Peenemünde“ wurde seit 2007 zudem ein vom Museum ausgehender und ausgeschilderter Rundweg zu den historisch interessantesten Orten auf der Insel Usedom eingerichtet und ständig erweitert. Ergänzt wurde das Angebot über die Jahre durch über 50 Sonderausstellungen, 15 eigene Publikationen und viele Kulturveranstaltungen. Darüber hinaus ist das Museum heute als außerschulischer Lernort anerkannt und eine internationale Begegnungsstätte.Im Januar 2010 ging der Betrieb des Museums auf die Historisch-Technisches Museum Peenemünde GmbH und somit in der Trägerschaft des Landes und der Gemeinde Peenemünde über.
Neue Dauerausstellung geplant
Das Historisch-Technische Museum Peenemünde arbeitet derzeit an einer neuen Dauerausstellung. Den Mittelpunkt bilden der historische Ort und die gesellschaftlichen Strukturen, innerhalb derer er aufgebaut wurde. Ausgehend von den heute noch sichtbaren Gebäuden und Objekten werden Menschen und ihre Handlungen im Fokus stehen. In einem zweiten Schritt wird die Geschichte der Rüstung für den Zweiten Weltkrieg in darüber hinausreichende Strukturen der Moderne eingeordnet. Die Neukonzeption wird mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.
Museum startet virtuellen Rundgang
Aufgrund der Coronapandemie ist das HTM derzeit für Besucher geschlossen. Zu seinem Jubiläum schaltet das Museum aber auf seiner Website einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung frei. Unter museum-peenemuende.de geht’s los. Wer mehr über die Geschichte des Museums wissen möchte, findet dort in Kürze auch eine Jubiläumsbroschüre.