09.10.2024

Kunstverein stellt vier Kunstschaffende vor

Das Foto zeigt vier Kunstarbeiten: einen Anhänger, einen Holzschnitt, eine Brosche und eine Ölmalerei.
Arbeiten aus der Schau „Das Ereignis" (v. l.): Andrea Wippermann „Eriocrania Binocular", Moritz Wippermann „behind the fence", Christine Matthias „Brosche", Rüdiger Giebler „Der Mann der hilft".

Schönheit und Markenzeichen, Raumgefühl und Selbsterkenntnis. Diese Verbindung zeigt der Kunstverein Wiligrad in der Ausstellung „Das Ereignis". Noch zu sehen bis 27. Oktober.

Die Schmuckgestalterinnen Andrea Wippermann und Christine Matthias, der Grafiker Moritz Jason Wippermann sowie der Maler Rüdiger Giebler präsentieren gemeinsam Objekte der Fantasie.

Vorgeführte Intimität

Schmuck als vorgeführte Intimität und Kommunikationsmittel, materialisierte Aura, Spielzeug und die letzte Reserve. Die Arbeiten von Andrea Wippermann hat reduzierte Formen und reine Farben: leuchtende Emaille, Scheiben, zarte Röhren, Drähte und silberne Kegel bilden einen schwebenden Reigen und sind Speicher komprimierter Erinnerung.

Christine Matthias Kleinteile sind Sammlungen von Aufgefädeltem und Aufgelesenem, eine Art Vorratshaltung, manches natürlich auch nur eine sympathische Gedankenlosigkeit. Dingliches wird magisch, die Objekte besitzen ein Eigenleben, sie werden zu kleinen Götzen, Zaubergeräten, Glücksbringern.

Nahe der Realität

Moritz Jason Wippermann zeigt Linolschnitte, digitale und analoge Malerei. Seine Themen entstehen im Malprozess. Die Bilder sortieren die Flächen und füllen die Lücken der Vorstellung aus. Sie sind Nachwirkungen und Vorwegnahmen von Gesehenem. Sie nähern sich der Realität und verleugnen sie zugleich in imaginierten Räumen.

Die Malerei von Rüdiger Giebler entsteht vielschichtig, aus überlagerten Skizzen, Farbpfützen, Zufälligem und klar konturierten Korrekturen. Fertig sind seine Bilder dann, wenn sie von alleine leuchten. Giebler versucht dem Postexpressionismus in der Gegenwartskunst einen festen Platz zu sichern.

Die Kunstschaffenden

Andrea Wippermann, 1963 in Rostock geboren,studierte Plastik/Fachrichtung Schmuck bei Prof. Dorothea Prühl an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design in Halle (Saale). Sie ist seit 2007 Professorin für Schmuckgestaltung an der Fachhochschule in Wismar.

Christine Matthias, 1969 in Celle geboren, studierte Innenarchitektur in Hannover und anschließend Schmuck bei Prof. Dorothea Prühl an der Burg Giebichenstein. Sie ist seit 2002 freischaffend und lebt in Halle (Saale).

Moritz Jason Wippermann, 1991 in Halle (Saale) geboren, studierteKommunikationsdesign und Medien an der Fachhochschule in Wismar. Er erhielt 2020/21 das Caspar David Friedrich Stipendium.

Rüdiger Giebler, 1958 in Halle (Saale) geboren, studierte Kunst an der Burg Giebichenstein bei Inge Götze und Frank Ruddigkeit. Er ist seit 1986 freischaffend und lebt in Halle (Saale).

Die Schau ist bis 27. Oktober 2024 auf Schloss Wiligrad zu sehen. 

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie Samstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr