Greifswald gewinnt Stadtwette gegen Dresden
Greifswald hat beim „Duell der Romantiker“ die Stadtwette gegen Dresden zum 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich gewonnen. Auf dem Marktplatz versammelten sich am Donnerstag exakt 208 Menschen mehr mit Kleidung aus der Zeit des Romantikers als auf dem Dresdner Neumarkt.
Insgesamt 2241 waren es in Greifswald, der Geburtsstadt Friedrichs, und 2033 in Dresden, dem späteren Wohnort des Malers. Die Menschen waren in historischen Kleidern gekommen, mit Hauben, Zylindern und Backenbärten, zum Teil auch angemalt oder angeklebt. Die Hansestadt hatte die sächsische Landeshauptstadt herausgefordert: Wo kommen mehr kostümierte Menschen auf den Markt?
Um 19:15 Uhr öffnete der Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder den Briefumschlag mit der gelben Schleife. „Ich bin ein bisschen aufgeregt“, gestand das vollständig kostümierte Stadtoberhaupt noch auf der Bühne. Ergebnis: 2241 Kostümierte fanden sich am Geburtstag Caspar David Friedrichs auf dem Greifswalder Marktplatz ein.
Kurz darauf verkündete der Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Dirk Hilbert, die Zahl der Kostümierten in seiner Stadt – mit 2033 zu wenige für den Sieg. Und dennoch ist klar, auch Dresden ist ein Gewinner der Stadtwette. „Wir sind uns sicher, dass die Wette zwei Sieger hervorgebracht hat. Auch Dresden kann stolz auf das erreichte Ergebnis sein“, so Fassbinder.
Neben der absoluten Zahl der Kostümierten wurden in Greifswald auch die drei schönsten Kostüme prämiert. Sowohl der bestgekleidete Mann, die modischste Frau und das bestkostümierte Kind erhielten Sachpreise und dürfen sich auf eine Reise zum Semper-Opernball 2025 in Dresden freuen, denn das war der Wetteinsatz Dresdens.
Trotz des Erfolgs bei der Kostümwette will auch Stefan Fassbinder seinen Wetteinsatz einlösen – eine Führung durch die Stadt und das Pommersche Landesmuseum für alle Dresdner Tourist/innen am 19. Oktober.
Schon kurz nach Start um 17 Uhr bildeten sich lange Schlangen an den Zählstationen – zwischenzeitlich waren diese rund 150 Meter lang. Insgesamt nahmen allein in Greifswald 5000 Menschen am großen Geburtstagsfest teil und feierten noch bis in die Nacht gemeinsam mit Musiker Philipp Dittberner den Geburtstag Caspar David Friedrichs.
Auf dem Festakt zum 250. Geburtstages des Malers am Donnerstag im Pommerschen Landesmuseum hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die enge Verbindung zwischen Caspar David Friedrich und Vorpommern herausgestellt. „Ohne Greifswald, ohne die Klosterruine Eldena, ohne die Kreidefelsen, die Insel Rügen und das Licht über der Ostsee wäre die Malerei von Caspar David Friedrich eine völlig andere. Man kann unser Land in Caspar David Friedrich wiedererkennen und umgekehrt.“
Schwesig dankte der Stadt Greifswald und allen Engagierten für das Jubiläumsjahr und hob besonders das Pommersche Landesmuseum hervor: „Es ist ein Glück, das wir das berühmte Bild der Kreidefelsen in diesen Wochen bei uns in MV sehen können.“ Viele Menschen seien in diesem Jahr wegen Caspar David Friedrich nach Greifswald gekommen. „Wir haben in diesem Jubiläumsjahr die Chance genutzt, im In- und Ausland mit unserem kulturellen Reichtum für unser schönes Land Mecklenburg-Vorpommern zu werben. Kultur ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in MV.“
Zum Feier auf dem Marktplatz kam Schwesig mit einem Schirm im Stil der Romantik: „Ich bin ganz sicher: Caspar David Friedrich wäre sehr gerührt über so ein tolles Geburtstagsfest.“