Farbenreiche Gebilde in St. Georgen

Die raumgreifenden Gebilde von Paul Schwer aus Düsseldorf bilden einen Kontrast zum offenen Kirchenraum von St. Georgen. Seine Werke sind noch bis 6. April in Wismar zu sehen.
Die Objekte des gebürtigen Schwarzwälders vbesitzen enorme emotionale Wirkung. Vielfältig verformtes farbiges Plexiglas bildet gerade in den langsam hell werdenden Monaten ein Gegenstück zur langsam aufblühenden Jahreszeit und zum roten Ziegelmauerwerk des Gotteshauses. Hier geht es nicht um Anpassung und Angleichung sondern um ein angemessenes Spannungsverhältnis.
Ehrfurcht aus farbigem Plexiglas
Paul Schwer schreibt: „Der offene Kirchenraum von St. Georgen in Wismar zieht den Blick des Besuchers Ehrfurcht gebietend in die gewaltig beeindruckende Höhe des leeren Raumes, begrenzt durch ein entrücktes Gewölbe. Demgegenüber werden zwei profane architektonische Körper mit überschaubaren Maßen in der Vierung platziert.“
Diese Röhren erinnern an die Nordstream-Elemente wie sie noch auf Rügen lagern. Es handelt sich um begehbare, achteckige Körper mit einer Beplankung von farbig bemalten Plexiglasplatten und Lochblechen, was die Grenze der Skulptur zwischen außen und innen durchlässig werden lässt. Durch die Projektion von Licht aus dem Inneren werden farbige Schatten auf die massiven Pfeiler der Kirche geworfen.
Vom Mediziner zum Meisterschüler
Der national und international tätige Künstler studierte zunächst Medizin und arbeitete als Kinder- und Jugendpsychiater. In seinen dreißiger Jahren nahm er parallel ein siebenjähriges Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf auf und wurde Meisterschüler von Erwin Heerich. Schon bald gab er u.a. Unterricht an Kunstakademien in China und Münster und ist bis heute freiberuflich tätig.
Die Ausstellung
„Paul Schwer – Röhre Nr. 3 – Turm Nr. 7" ist vom 21. Februar bis 6. April 2025 in St. Georgen in Wismar zu sehen. Kostenfreie Führungen gibt es am Sonntag, 2. März, um 15 Uhr und Sonntag, 30. März, um 15 Uhr durch Dr. Karen E. Hammer.