08.10.2024

Thomas Sander: Zugänge zur Gedankenwelt

Thomas Sanders Arbeit „Mikado" in einem weißen Raum: Zollstöcke liegen auf der Erde. Ein Video an die Wand projeziert, auf dem die Zollstöcke zu sehen sind.
Thomas Sander fand die Zollstöcke auf Flohmärkten und arrangiert sie immer neu zu seiner Arbeit „Mikado".
Thomas Sanders Arbeit „Wave": Ein Kasettenband in eine Tonspur gelegt. Alles eingerahmt in einen weißen Rahmen an einer weißen Wand. Davor eine Batrachterin.
In „Wave" fomt ein ursprüngliches Kassettenband einen real existierenden Ton.
Thomas Sanders Arbeit „Kein Signal": Mehrere Bildschirme flackern übereinander an einer Wand. Davor die Betrachter. Links seine Arbeit „Drill".
Im Hintergrund flackern Bildschirme der Arbeit „Kein Signal". Links steht „Drill", eine Arbeit, die nun zum Landeskunstbesitz gehört.
„Dysfunktion 2": Ein halber Stuhl spiegelt sich in einem Spiegel und erzeugt die optische Täuschung eines Ganzen.
Die optische Täuschung eines Ganzen zeigt die Arbeit „Dysfunktion 2".
Thomas Sanders Arbeit „Drill": Ein Bohrer auf einem Sockel. Davor die Schulter einer Betrachterin.
„Drill" gehört zum Landeskunstbesitz. Die Kunstkommission kaufte die Arbeit an.

Halbe Sachen, die ganz scheinen. Visualisierte Töne. Thomas Sander überschreitet mit Klang, Video und Objekten die Grenze zur Gedankenwelt. Die Kunstkommission besuchte den Künstler im Schweriner Kollektiv Dezernat5. Sanders Arbeit gehört seit 2024 zum Landeskunstbesitz.

Ein halber Stuhl täuscht vor, ein vierbeiniges Möbelstück zu sein. Doch sein Spiegelbild überspielt nur die Unperfektion in der Arbeit „Dysfunktion2". Mit optischen Täuschung, akkustischen Eindrücken und Videosequenzen überschreitet Thomas Sander die Grenze zur Gedankenwelt. Erschafft Zugänge zu neuen Betrachtungsweisen. 

Die Welt hinterfragend

Stetiges Klappern zieht Neugierige in einen weißen Raum. In einer Filmaufnahme an der Wand fallen Zollstöcke auf einen Haufen, die in einem reale Wirrwarr auf dem Boden des Ausstellungsraumes liegen. Die Arbeit „Mikado" verschmilzt Betrachtende mit der Vergangenheit und der Gegenwart.

Medien greifen ineinander

Zunächst fremd anmutende Installationen ziehen die Betrachterin und den Betrachter durch bekannte Gegenstände in ihren Bann. Der Künstler kombiniert mehrere Medien zu einem Ganzen, das die Welt zu hinterfragen scheint. 

Im Kollektiv für Kunst

Im Jahr 2010 gründete Thomas Sander gemeinsam mit Udo Dettmann und Tino Bittner das Schweriner Künstlerkollektiv Dezernat5 in einer ehemaligen Meldestelle der Landeshauptstadt. An der Paulskirche stellen die Drei mehrmals im Jahr ihre Arbeiten und Werke befreundeter Kunstschaffender aus. Sie schaffen Räume für aktuelle Kunst. 

Verspielte Banalität

Die tiefgreifende Banalität und die spielerische Herangehensweise der Arbeiten von Thomas Sander überzeugte die Kunstkommission des Landes. Sein Werk „Drill" gehört seit 2024 zum Kunstbesitz Mecklenburg-Vorpommern.

Thomas Sanders Arbeit „Entfaltung": Mehrere Holztafelungen hängen ander Wand. Davor stehen Betrachtende.
„Entfaltung" erinnert an einen Bastelbogen und zeigt die Dysfunktion der nicht miteinander verwendbaren Holztafeln.

Der Künstler Thomas Sander

1960 geboren studierte Thomas Sander von 1988 bis 1994 an der Fachschule für Angewandte Kunst Heiligendamm und an der Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung, Fachbereich Innenarchitektur, Wismar. Es folgten zwei Arbeitsstipendien des Kultusministeriums im Jahr 1998 und 2012 sowie eines des Künstlerhauses Lukas der Stiftung Kulturfonds, Ahrenshoop, im Jahr 2012. Dazu Studienreisen nach Ghana und Schweden. 

Thomas Sander ist Teil der Galerie Dezernat5 in Schwerin, mit der er 2017 den Kunst- und Kulturpreis Schwerin erhielt. Und 2024 den ersten Innovationspreis für Kulturvermittlung.

Mehr zum Derzernat5

Thomas Sanders Arbeit „Gitarrero": Gitarren in einem Kreis auf dem Boden angeordnet. In der Mitte ein Arm mit einem Plaktrum, das über die Seiten fährt.
„Gitarrero" steht für einen simplen Ablauf. Fünf oder sieben Gitarren werden nacheinander von einem Plektrum „gezupft".

Einzelausstellungen

2013: Växjö / Schweden, Konsthall und Italienska Palatset | Video Ergo Sum

2013: Pampin, Kulturforum | Zum Raum Wird Die Zeit

2003: Rostock, Kunsthalle Rostock | Raumideen-Objekt-Figuration

1997: Köln, Galerie 68elf | Topos

Weitere Ausstellungen

Atelierbesuche von 2017 bis heute

Blätter mit gezeichneten Gesichtern liegen übereinander auf einem Tisch.

Die Kunstsammlung des Landes wächst stetig. Seit 1994 kauft MV Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern des Landes für die Nachwelt auf. Eine Kommission aus Experten aller Genres wählt Kunstschaffende aus und besucht sie in ihren Ateliers. Überblick über die Kunstschaffenden...