11.01.2024

Carlo Leopold Broschewitz und sein Spielplatz

Im Vordergrund eine Skulptur. Im Hintergrund der Künstler.

Magische Malereien und verspielte Skulpturen. Die Arbeiten von Carlo Leopold Broschewitz erzählen von den Abgründen der Welt und der Menschlichkeit. Das Land MV kaufte seine Kunst 2023. Ein Besuch im Atelier in Kambs. 

„Die Erde brennt" in farbenfroher Verspieltheit auf einer Eistüte. Die ernsthafte Botschaft verpackt Carlo Broschewitz in fast rückwärtsgewandte Nostalgie. „Ich muss mit den Themen spielen, sonst werde ich verrückt. Deshalb setze ich dieser Schwermütigkeit farbenfrohe, nostalgische Bilder entgegen", sagt er.

Seine großflächigen Malereien strotzen vor magischer Symbolik. Seine Skulpturen scheinen einen assoziativen Dialog mit den Materialien zu führen. „Ich bin fasziniert von Kleber. Der hält mehr als alles andere", sagt er scherzhaft. 

Bilderwelten voller Sehnsucht

Im akademischen Studium in Halle untersuchte er die fazettenreiche Darstellung des Menschen. Seinen anfangs szenisch anmutenden Bühnenbilder verlieh er Stück für Stück mehr Leichtigkeit. „Ich wollte aus der Bilderwelt heraus", sagt er. 

Mittlerweile rebellieren seine Arbeiten regelrecht gegen Ordnung und Genre. Aus ihnen spricht der Drang nach Freiheit und eine kraftvolle Sehnsucht. „Ich empfinde mich alles andere als plakativ traurig", sagt Carlo Broschewitz.

Blick in seinen Ausstellungsraum mit einigen Skulpturen auf Podesten.
Carlo Broschewitz arbeitet in Kambs bei Schwaan und in Leipzig. Der Bildhauer schafft lebhafte, farbenfrohe Skulpturen wie aus einem Wunderland.
3 Figuren auf Podesten, dahinter eine Frau, die sie betrachtet.
Seine Tierskulpturen aus Bronze muten verspielt an. Sie folgen ihren eigenen Formen weitab von Vorbildern und Konventionen.
Die Skulptur „Auguste".
Die Skulptur Auguste erinnert entfernt an eine Tigerente. Auf ihren Rücken stapeln sich Murmeln wie aus einem Kinderzimmer entführt.
Eine Frau im Ausstellungsraum betrachtet ein Gemälde. Im Vordergrund mehrere Skulpturen.
Freiheit und Sehnsüchte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Arbeiten von Carlo Broschewitz. Betrachtende verfangen sich in seinen oft knallbunten Bildwelten.
Eine Eistüte abstrahiert als Skulptur.
Bekannte Formen wie diese Eistüte setzt Carlo Broschewitz in unerwarteten Kontext. Sinnbild für Vergänglichkeit, Klimawandel und menschliche Herausforderungen.
Eine Frau betrachtet ein Bild. Neben ihr eine Figur.
Kindliche Welten voller Wunder und Wünsche öffnen sich bei längerem Betrachten. Darin werdenTiere zu fabelhaften Akteuren.

Der Künstler Carlo Leopold Broschewitz

Carlo Leopold Broschewitz erblickt im Jahr 1980 in Rostock das Licht der Welt. Dort lernt er Jo Jastram kennen und wird dessen Schüler. Dazu macht der angehende Künstler eine Ausbildung zum Steinbildhauer, studiert Produktdesign und Philosophie. Im Jahr 2006 studiert Carlo Broschewitz Bildhauerei mit dem Schwerpunkt Figur bei Prof. Bernd Göbel an der Hochschule für Kunst, Burg Giebichenstein in Halle. Seit 2013 arbeitet er in seinem Atelier in Leipzig, seit 2017 betreibt er auch eine Arbeitsstätte in Kambs bei Schwaan. Seit 2021 ist er Meisterschüler bei Professor Martin Neubert auf Burg Giebichstein.

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Blätter mit gezeichneten Gesichtern liegen übereinander auf einem Tisch.

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