Das schwimmende Denkmal von Greifswald
Das Segelschulschiff „Greif” ist als Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft worden. Damit stehe Greifswald in der Verantwortung, den Traditionssegler zu erhalten, sagte Oberbürgermeister Stefan Fassbinder am Dienstag.
Laut Landesamt für Kultur und Denkmalpflege ist es das einzige in der DDR gebaute Segelschulschiff und ebenfalls das einzige Hochseesegelschiff, das in der DDR entstand. Aufgrund des erhaltenen Schiffskörpers und der in wesentlichen Teilen erhaltenen technischen Ausstattung sei es das einzige Schiff mit derartigem Dokumentationswert. Es stand bereits als bewegliches Kulturdenkmal in der Denkmalliste des Landes.
Bund, Land und verschiedene Stiftungen hätten ihre Unterstützung zum Erhalt signalisiert, so Fassbinder. Die Greifswalder Bürgerschaft soll im Herbst darüber abstimmen, ob das Schiff ein mobiles Denkmal bleiben wird oder ob es als Museumsschiff dauerhaft im Hafen liegen soll. Die Stadtvertreter könnten aber auch für einen Verkauf des Schiffes stimmen.
Das Segelschiff wurde 1951 in der Warnowwerft im Rostock gebaut. Es wurde auf den Namen des ersten DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck getauft. Seit 1991 wird es von der Stadt Greifswald als Segelschulschiff „Greif” betrieben.
Bei einem Check waren große Schäden an der Außenhaut festgestellt worden. Die Segelsaison wurde deshalb abgesagt. Nach 30 Jahren ist nun erneut eine Grundinstandsetzung nötig. Ein Sanierungskonzept liegt vor, die Ausgaben werden auf 3,5 Millionen Euro netto geschätzt. Sollte sich die Bürgerschaft für eine Sanierung ab 2021 aussprechen, wären Segeltörns voraussichtlich wieder ab 2022 möglich.