Landeskulturkonferenz 2023 - Aktuelles, Bilder, Hintergründe
Donnerstag, 26. Oktober, Phantechnikum Wismar. Das war sie - die Landeskulturkonferenz 2023. Mit Panels, Workshops, Diskussionsrunden. Alle zum Thema: Alles auf Zukunft. Hier unsere Bilder, Eindrücke, Hintergründe.
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Kulturlandschaft der Zukunft
Verwobene Formen. Verflochtene Farbspiele. Verzurrte Querungen. Das Fadenspiel von Susanne Gabler („Art is my business“) überspannt die Wand im Phantechnikum wie das kulturelle Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern. Rund 300 Teilnehmende stellten bei der Landeskulturkonferenz „Alles auf Zukunft".
Unter den visionären Flugzeugflügeln in der Lufthalle des Technischen Landesmuseums diskutierten Marion Schael, Sprecherin des Landeskulturrates MV, Katrin Zschau vom Kulturforum der SPD und Susanne Burmester, Mediatorin von Neue Auftraggeber mit Landeskulturministerin Bettina Martin. Wie muss sich Kunst verändern? Was können Kunst und Kultur zu Offenheit, Diversität und Nachhaltigkeit beitragen?
„Die mukltiplen Krisen unserer Zeit wie Krieg, Klimawandel und Energiekrise sind in einen Beschleuniger geraten. Dinge, die wir schon im Leitlinienprozess diskutierten, sind jetzt krasse Gegenwart. Die Demokratie steht in ganz Europa unter Druck. Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel. Kunst und Kultur sind stark betroffen. Gleichzeitig öffnen Künstlerinnen und Künstler Räume, um sich mit kontroversen Themen auf künstlerische Weise auseinanderzusetzen."
Bettina Martin, Kulturministerin MV
Fair Pay: Kulturförderung neu gedacht
Eine zukunftsfähige Kulturszene braucht finanzielle Sicherheit. Weniger Bürokratie und mehr Planbarkeit – die neue Kulturförderrichtlinie des Landes und neue Fördermöglichkeiten bringen beides. Dazu lotete Lisa Mangold, Ver.di-Bereichsleiterin für Kunst und Kultur, mit Kulturschaffenden das Basishonorarmodell der Gewerkschaft aus, besonders die daraus entstehenden Wechselwirkungen mit privater und öffentlicher Kulturförderung.
Die neue Basisförderung des Landes richtet sich an Einrichtungen, die einen ganzjährigen laufenden Betrieb gewährleisten müssen, und umfasst maximal 48 Monate. Über die Basisförderung sind Aufgaben für Personal und Honorare, Ausgaben für Miete und Mietnebenkosten, Verwaltungsausgaben und Arbeitsmaterial zuwendungsfähig.
Die Basishonorare in den einzelnen Kunst- und Kultursparten sind Teil der Kulturförderrichtlinie.
Die Ausstellungshonorare werden als förderfähige Ausgabe anerkannt. Für bildende Künstlerinnen und Künstler eine zusätzliche wirtschaftliche Sicherheit. Mit einem Fördertopf von jeweils 100.000 Euro für die Jahre 2024 und 2025 können Ausstellungshonorare des Künstlerbundes und der Kunstvereine unterstützt werden.
„Die freie Kunst muss in ihrem Wert erkannt und erhalten bleiben. Sie darf nicht ständig angedockt sein an soziale Arbeit, Therapieformen und Pädagogik. Sie muss alleine stehen können und dürfen. Künstlerförderungen sollten nicht verhandelt werden müssen. Ich habe für die Kunstzene ein Konzept: radiakle Großzügigkeit der Mittel und Gedanken."
Nora-Eugenie Gomringer, Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg
Inklusion, Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Wie können Schaffende und Einrichtungen die Kulturszene zur Inklusion, Nachhaltigkeit und Digitalisierung befähigen? In kleinen Gesprächsrunden evaluierten Teilnehmende Konzepte und Lösungen, etwa der Servicestelle Inklusion im Kulturbereich Sachsen. Weitere runde Tische disktutierten, wie Theater, Schlösser und Künstler nachhaltig wirtschaften können, und welche digitalen Helfer Kulturbetriebe voranbringen.
Die Gäste der Landeskulturkonferenz tauschten einen ganzen Tag lang best Practices und mögliche Ansätze aus. Mit der Kraft des Kulturnetzes kreierten sie die Kulturlandschaft der Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern.