Süderholz, OT Griebenow

Barockschloss Griebenow

  • Schlossweg 3
    18516 Süderholz, OT Griebenow
    Anfahrtsbeschreibung
  • Nutzung: ständig
  • Zugang: in Öffnungszeiten
  • Barrierefrei: Nein
  • Sparte/n: Bildende Kunst, Musik, Soziokultur & Kulturelle Bildung, Literatur & Sprache, Kunsthandwerk

Der Verein will das Ensemble von Schloss und Park durch Ausstellungen, Kulturveranstaltungen, Märkte, Workshops und private Feiern erhalten und bekanntmachen.

Der Verein "Barockschloß zu Griebenow e.V." wurde 1998 gegründet. Er hat sich die Aufgabe gestellt, das Ensemble des Schlosses Griebenow kulturell einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck will der Verein in folgender Weise tätig werden:

  • Erhaltung und Pflege der kulturhistorischen Anlagen als Ensemble, die Gebäudekomplexe als Denkmal eingeschlossen.
  • Die Pflege der vorpommerschen Kultur und Wissensvermittlung.
  • Schutz und Erhaltung der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Als Verein wollen wir das Schloss mit seiner 14 ha großen Parkanlage zu einem kulturellen Zentrum von überregionaler Bedeutung entwickeln, das mit seinen umfangreichen Ausstellungen, Kunstworkshops, Buchlesungen, Konzerten, Seminaren und handwerklichen Märkten sowie dem öffentlichen Café neue Maßstäbe setzt.

 Zur Geschichte

Griebenow (slawisch Pilzort) wurde im Jahre 1248 anlässlich der Bestätigung der umfangreichen Besitzungen des Klosters Eldena  erstmals urkundlich erwähnt.

Gemäß den Bestimmungen des Westfälischen Friedens von 1648 gelangte Vorpommern mit Stettin als Reichslehen an Schweden. Die schwedische Königin Christina belehnte den Oberkämmerer und Kammerpräsidenten von Pommern, der Mark und Mecklenburg, Gert Atoniison Rehnskiöld (1610-1658), u. a. mit Griebenow, Kreutzmannhagen und Willershusen. Seine Vorfahren sind im     16.Jh. aus dem Münsterland nach Schweden ausgewandert. Sie hießen Kewenbringh (Keffenbrinck). Im Zuge der schwedischen Adelsanerkennung 1639  kam es zu einer Namensänderung in Rehnskiöld. Um 1702 wurde Carl Gustav von Rehnskiöld (1652-1722), Sohn von Gert Antoniison, Besitzer des Schlosses. Er war schwedischer Reichsrat und Feldmarschall. Als Generalleutnant war er erster militärischer Berater Karl XII. auf den Schlachtfeldern des Nordischen Krieges (1700-1721). 1706 siegte er gegen die sächsische Feldarmee unter General von der Schulenburg bei Fraustadt. Hierfür erhielt er durch Karl XII. das Grafendiplom, den Marschallstab und  durfte den Titel  Reichsrat des Königreiches Schweden führen. 1709 nach der Niederlage gegen Peter den Großen bei Poltawa (Carl Gustav von Rehnskiöld hatte während der Schlacht das Oberkommando) gelangte er in neunjährige russische Gefangenschaft. Er starb 1722 bei Mariefred (Schweden).

Das heutige Griebenower Schloss wurde von 1707 bis 1709 unter Mithilfe von 80 russischen Kriegsgefangenen erbaut. Es gehörte zu den größten nichtköniglichen Schlössern Schwedens.

Zur Architektur

Zu den Highlights des Schlosses gehören u.a.

  • die mit Säulen geschmückte Vorhalle (Fußboden aus gotländischem Kalkstein,
    Säulen aus Kunstmarmor, um 1840 gefertigt),
  • der über zwei Geschosse reichende Festsaal
  • die Decken und Wandmalereien
  • die vom Keller bis zum Boden führende Wendeltreppe aus Ziegelmauerwerk
  • zwei altertümliche Verliese unter der Freitreppe.

Die Parkanlage

Unter Ehrenfried Heinrich August Graf von Keffenbrinck (1786- 1875) wurde die ursprünglich barocke Schloss- und Parkanlage in den 1830er Jahren dem damaligen Zeitgeist gemäß erneuert und umgestaltet. Dabei wurde der Park nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten überformt.

Die auf das Schloss zuführende doppelreihige Kastanienallee, der Ehrenhof, die aus gespaltenen Findlingen errichteten Wasserbauwerke und einige Sichtachsen in die Landschaft sind aus dieser Zeit. Auch von Schloss Griebenow hat man einen Caspar-David-Friedrich-Blick auf Greifswald.

Die neuere Geschichte

Mit dem Tode des Grafen Siegfried (1873-1920), dessen Grabstätte im Schlosspark zu finden ist, erlosch der männliche Stamm. Der Besitz ging an Dr. jur. Friedrich Ernst von Langen-Keffenbrinck und nachfolgend an seinen Sohn, den Dipl.-Landwirt Friedrich Carl v. Langen-Keffenbrinck.

Während des zweiten Weltkrieges beherbergte das Schloss ein Müttererholungs- und Entbindungsheim. Am 16.05 1945 übernahm die Greifswalder Universitäts-Frauenklinik das Griebenower Mütterheim und wandelte es in ein Tuberkuloseheim um. Dann wurde das Schloss bis zur Wende Alten- und Pflegeheim.

2003 kaufte der Verein das Schloss und den 14 ha großen Park.

HEUTE - AKTUELL - HEUTE - AKTUELL

Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit vom 5. April 2019:

Am Schloss Griebenow in der Gemeinde Süderholz (Landkreis Vorpommern-Rügen) haben die Bauarbeiten begonnen. … „Die stattliche, barocke Schlossanlage mit Café sowie die anliegende Parkanlage mit Teichen und altem Baumbestand sind ein attraktives Ausflugsziel für Besucher und Anwohner. Jetzt soll das Schloss umfassend modernisiert und mit neuen Angeboten ausgestattet werden, um den Besuchern künftig eine noch größere Bandbreite an Aktivitäten zu bieten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Das Griebenower Schloss wurde 1709 errichtet und gilt als eines der größten nichtköniglichen Schlösser der spätkarolinischen Zeit. Es zählt zu den bedeutendsten baulichen Zeugnissen der schwedischen Zeit im Norden Deutschlands.

Seit 2003 ist der Verein „Barockschloss zu Griebenow e. V.“ Eigentümer, Besitzer und Betreiber der Anlage. …  „Der Schloss-Verein arbeitet mit großem Engagement, um die Anlage kulturell, touristisch und wirtschaftlich einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Mittelpunkt steht dabei, den Besuchern die vorpommersche Kulturlandschaft in seiner Tradition und Moderne zu vermitteln“, sagte Glawe.

Die Gesamtausgaben belaufen sich auf 3,84 Millionen Euro. Ein beträchtlicher Teil der Kosten wird vom „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) getragen.

 

Viele interessierte Besucher der Schlossanlage fragen sich , was geschieht den nun konkret.

Für das Schloss lassen sich 5 Schwerpunkte nennen:

Brandschutz

Die Bedingungen des Brandschutzes müssen auf die heutigen Anforderungen angepasst werden.

Die Sanitäranlagen im Ostflügel müssen im Zusammenhang mit dem Brandschutz neu hergestellt werden.

Barrierefreiheit

Die barrierefreie Erschließung des Erdgeschosses erfolgt über einen Plattform-Schrägaufzug über den Haupteingang auf der Südseite im Zusammenhang mit der Wiederherstellung der hufeisenförmigen Freitreppe.

Im Erdgeschoss wird ein barrierefreies WC eingerichtet.

Das Sockelgeschoss wird durch einen neu geschaffenen barrierefreien Zugang von der Nordseite erschlossen.

Fassade

Die Fassade soll wieder Ihre Schmuck- und Gliederungselemente erhalten.

In diesem Zusammenhang müssen die Fensteröffnungen wieder auf ihr ursprüngliches Maß zurückgeführt werden. Die zurückgesetzt eingebauten Fenster mit nach innen öffnenden Flügeln sollen nach Originalvorbild fassadenbündig mit nach außen öffnenden Flügeln ersetzt werden.

Freitreppe

Die in der Vergangenheit abgebrochene hufeisenförmige Treppe soll auf der Südseite auf Basis von historischen Fotografien und Bestandsaufmaßen wieder hergestellt werden.

Die Ausbildung der Geländer erfolgt auf den Proportionen der historischen Treppe. Hierzu sind Fotos der ehemaligen Treppenanlage in den Plan der Südansicht eingearbeitet.

Der Geländerbereich, vor dem der Plattform-Schrägaufzug geführt wird, erhält eine Absturz- und Durchgreifsicherung aus Glas.

Errichtung eines Touristischen Zentrums

 

Im Sockelgeschoss des Ostflügels und Mittelbau soll das Touristische Zentrum eingerichtet werden.

Hier sind neben multifunktional nutzbaren Raumen, den Sanitärraumen auch Räumlichkeiten vorgesehen, in denen die Geschichte des Schlosses mit seiner regionalen und überregionalen Bedeutung im europäischen Raum nahe gebracht werden soll.

Hier kann sich der Besucher auch über weitere touristische Ziele in der näheren und weiteren Umgebung informieren, die in einem Zusammenhang mit dem Schloss und dem Ort Griebenow stehen.

Liebe Besucher und Freunde des Schlosses,

mit den Umbaumaßnahmen soll auch die Eingangstreppe ihr ursprüngliches Aussehen wiedererlangen. Noch um 1970 war die Treppe von 6 Putten besetzt. Leider reichen die finanziellen Mittel nicht, um diese Kleinodien wieder erstehen zu lassen.

Bitte unterstützen Sie uns, damit diese „kleinen Kerle“ bald wieder auf ihren Plätzen stehen.

A 20, Autobahnabzweig Süderholz, 5 km in Richtung Greifswald