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Der Spatz

Eine fiktive Reise ins Selbst- Gespräche über Leben, Tod, Glaube, Liebe uva, gepaart mit Spass +Freude am Tun +Denken und alles ohne den 'erhobenen Zeigefinger'

In diesem Roman geht es um das Einfachste und das Schwerste, was ein Mensch bewusst in Angriff nehmen kann: Die Reise ins selbst.

Die Frage nach dem Sinn seines Daseins, und was er daraus machen möchte.

Der Zufall oder wer und was auch immer hilft dem Protagonisten dabei, denn er schickt ihm einen Freund in Gestalt eines Passer domesticus (Haussperling).

In vielen Gesprächen über Leben, Tod, Glaube, Liebe, Hoffnung und Irrsinn, gepaart mit einer Menge Spass und Freude am Tun und Denken, entsteht eine Leichtigkeit, die das Lesen zur Freude macht.

Manchmal geheimnisvoll, des öfteren traumhaft, mitunter traurig und doch voller Überraschungen...und stets die Frage: Wie geht sie aus, die Begegnung mit dem Wesen, welches unsere Seele bewohnt?

Aus einem Zeitungsinterview:

Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ... die Suche nach dem Sinn und dem Sein ein uraltes menschliches Bedürfnis ist und sich daran auch nichts ändern wird, egal was für Ver-Rücktheiten den Menschen noch so einfallen werden.

Das Besondere daran ist ... man kann es lieben oder ablehnen, man kann sich darin suchen oder sich verlieren - man wird Stellung beziehen und hoffentlich neue Fragen finden.

Auf jeden Fall lesen sollten es ... Menschen, die überraschende Enden mögen und die sicher sind: Wenn der Baum der Erkenntnis in jedem Garten steht, dann liegt der Stein der Weisen auch auf jedem Weg.

Leseproben:

Zarte Wellen, die nach einer langen Reise durch die Meere nun hier am Strand ihre letzte Ruhe fanden. Dieses Bild formte sich vor meinem inneren Auge, und ich saß da, betrachtete das immer wiederkehrende Schauspiel und ließ meine Gedanken frei.

Ich hatte die Empfindung, als ob in diesem Moment überall auf unserer Erde, auf diesem wundervollen Planeten Frieden herrschte. Es konnte gar nicht anders sein!

Der Geruch von salziger Luft, der Geschmack auf den Lippen, dieser typische klare, befreiende Wind, den es nur am Meer zu geben scheint; die Melodie des Wassers, monoton und allgegenwärtig, Balsam für die geschundenen Ohren zivilisationskranker Menschen. Ein Wort, ein gesprochenes Wort wäre in diesem Moment Verrat gewesen. Undank an das, was ich jetzt erlebte. Realistischer und wahrer als jemals zuvor.

Oft war ich schon am Meer gewesen, niemals zuvor war ich ihm so nah. Niemals hatte ich seine Botschaft verstanden, warum jetzt?

Ich wusste die Antwort darauf im gleichen Augenblick: Ich hatte etwas ganz Entscheidendes gelernt, nämlich die Fähigkeit, zuzuhören und meinen eigenen, immer quengelnden, fordernden, Beweise suchenden, eigenbrötlerischen, lästigen Gedanken ‒ ja, Gedanken können auch zur Last werden, vor allem dann, wenn man keinen Menschen hat, dem man sie mitteilen kann, mit dem man sie teilen kann ‒ Einhalt zu gebieten, und war demzufolge in eine andere Ebene meines Bewusstseins gelangt.

Ich sah den Möwen zu, wie sie am Himmel kreisten, in den Prielen umherwateten, hier pickten, dort an einem Stück Tang zerrten, immer geschäftig, immer auf der Hut, und sie schienen mir, je länger ich ihnen zusah, wie wir Menschen ‒ zankend und schreiend mit dem anderen Geschlecht flirtend und stets auf der Suche nach Futter.

Ich musste lachen, als ich sie mir in Anzug oder Kostüm vorstellte. Mit Hut, Kopftuch oder auch Pudelmütze. Plötzlich bekamen sie Individualität. Durch die Kleidung konnte ich sie auseinanderhalten, wiederfinden. Ich begann ihnen Namen zu geben. Klar, Jonathan. Alle Möwen heißen Jonathan! Aber nun gab es mit einem Mal auch Klara, Roswitha und Georg, Heinrich, Mathilde und Klaus, und alle waren anders. Alle waren schön. Alle waren Möwen.

„So, jetzt aber genug gespielt!“

Mit diesen Worten war der Spatz auf meinem linken Knie gelandet und plusterte sich.

„Wir könnten uns mal wieder unserem Menschlein widmen. Du weißt, die Zeit vergeht schnell, und wenn man nicht Acht gibt, bleibt eine letzte, kurze Rückbetrachtung ‒ und das war es dann, das Leben."

Lesenprobe 2:

Lass uns mal zum Fluss fahren.“

„Zum Fluss ‒ zu welchem Fluss denn? Und überhaupt, jetzt noch? Ich bin gerade so schön faul!“

„Eben drum! Hier wird es doch irgendwo einen Fluss geben, oder versickert der Bach, an dem wir waren, einfach im Boden?“

„Nein, natürlich nicht, aber es sind sicher dreißig Kilometer bis zu der Stelle, wo der Bach in den Fluss mündet.“

„Fein, das ist ja gar nicht weit! Mit dem Auto ein Katzensprung“, und lachend fuhr der Spatz fort: „Das mit dem ,Katzensprung‘, das hätte ich als Vöglein vielleicht besser nicht gesagt. Und nun los, komm!“

Was blieb mir anderes übrig. Der Vogel sprühte ja nur so vor Enthusiasmus.

Unter Ächzen erhob ich mich aus der Gemütlichkeit. Papiere, Schlüssel, die routinemäßigen Abfolgen, wenn man das Haus verlässt, und schon saß ich im Auto. Sing-Sing hockte auf der Kopfstütze des Beifahrersitzes.

Ich wollte dem Piepmatz irgendetwas an den Kopf werfen ‒ im übertragenen Sinne natürlich. Er sollte merken, dass ich nur unter Protest … aber sein „Wird das heute eigentlich noch was, oder soll ich schon mal vor fliegen?“, brachte mich dazu, anstatt eine Salve von Vorwürfen auf ihn niederprasseln zu lassen, lieber den Motor zu starten und loszufahren. Es hätte ja doch keinen Zweck gehabt!

„Sollte ein Pflanzenfresser Freundschaft mit einem Fleischfresser schließen, nur weil beide sich in einem Augenblick treffen, wo sie einsam sind?“, fragte Sing-Sing. „Was meinst du?“

„Das hieße, der Pflanzenfresser müsste ständig darauf bedacht sein, dass der Fleischfresser satt ist. Er müsste von Vornherein wissen, dass er es sein muss, der die Nahrung besorgt. Wenn nicht, könnte es beziehungsweise wäre es mit Sicherheit lebensgefährlich für ihn selbst.“

„Hm“, lautete der Kommentar des Spatzen, „wäre das denn Freundschaft?“

Ich dachte einige Zeit nach und antwortete mit einer Gegenfrage: „Beinhaltet nicht jede Freundschaft auch, dass man bereit sein muss, Kompromisse zu schließen?“

„Du meinst also, ob diese Beziehung eine Zukunft hat, kommt darauf an, wer welche Zugeständnisse macht?“

„Nun ja, der Pflanzenfresser hat mit so einem Freund jemanden, der ihn vor anderen Fleischfressern beschützen kann und dies auch tun würde.“

„Aber warum würde der Fleischfresser den Pflanzenfresser beschützen? Doch nur aus Eigennutz, oder?“

„Ob aus eigenem Interesse oder nicht, der Pflanzenfresser wäre sicherer als vor der Begegnung.“

„Ich frage dich noch einmal: Ist das Freundschaft?“

Ich wusste nicht, worauf der Vogel hinauswollte, und schwieg.

Sing-Sing gab mir die nötige Hilfestellung: „Ist eine Symbiose eine Freundschaft?“

Ach so, jetzt verstand ich: „Nein, eine Symbiose ist ein Geschäft. Also schließen diese zwei ein Geschäft ab, resultierend aus der Sehnsucht nach Zweisamkeit.“

„Und was geschieht, wenn der Pflanzenfresser trotz bester Bemühungen keine Nahrung für seinen Partner findet? Was geschieht dann?“
„Dann wird es allerdings lebensgefährlich für den Grünzeugfresser“, sagte ich und lachte.

Ich dachte, damit sei die Geschichte beendet, und griff zum Knopf am Radio.

„Halt! Wir sind noch nicht fertig!“ Der Spatz lachte nicht. Im Gegenteil, sein Gesicht war ausgesprochen ernst. „Ist es nicht besser, von einem Freund gefressen zu werden als von einem Fremden?“

Ich schaute kurz zur Kopfstütze und fragte mit einem leicht zynischen Unterton: „Und stirbt nicht ein jeder sowieso?“

Sing-Sing ließ sich nicht beirren. Wahrscheinlich nie und von mir schon überhaupt nicht. „Stirbt es sich einsam angenehmer?“

„Du stellst mir wirklich Fragen, auf die ich so auf die Schnelle keine Antworten geben kann.“

„Musst du auch nicht, denn es wären die falschen!“

Es lag eine Bestimmtheit in der Stimme des Vogels, der ich nichts entgegenzusetzen hatte. Außerdem musste ich ihm zugestehen, dass er recht hatte. Hatte ich überhaupt schon jemals eine richtige Antwort gegeben?! Zweifel stiegen in mir hoch und machten mich traurig. Hilflosigkeit macht traurig!

„Hey, keine falsche Bescheidenheit! Nur weil du momentan ein klitzekleines Stückchen über deinen bisherigen Tellerrand schaust, brauchst du nicht gleich im Chaos zu versinken.“

Ich nahm diese Worte als Trost.

„Weißt du, es gibt Menschen, die lesen viele viele Weisheiten...



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DER SPATZ Preis 16,80

ISBN 978-3-95632-182-5

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Tel.: 038731 23311


Autor: OK54 TRIER Bürgerrundfunk

Zwischen den Zeilen

Interview in 'Die Buchhändler' Schweich