Das Literaturzentrum Neubrandenburg wurde 1971 gegründet und befindet sich seit 1993 in der Trägerschaft eines eingetragenen Vereins.  Zu seinen satzungsgemäßen Aufgaben gehören die Pflege des literarischen Erbes sowie die Literatur-, Lese- und Autorenförderung.

Im Auftrag der Stadt hat der Verein das Brigitte-Reimann-Literaturhaus in der Gartenstraße 6 geplant und aufgebaut und hat dort seit 1999 seinen Sitz. Hier, wo die Schriftstellerin ihre letzten Lebensjahre verbrachte und an ihrem Roman "Franziska Linkerhand" schrieb, wird nun in einer ständigen Ausstellung an sie erinnert; mit Lesungen, wissenschaftlichen Tagungen und einer 2018 neu erstellten Wanderausstellung wird die Rezeption des Werkes von Brigitte Reimann regional und überregional befördert.

Das Literaturzentrum hat kurze Zeit nach seiner Gründung damit begonnen, ein regionales Literaturarchiv aufzubauen und besitzt eine der facettentreichsten und umfänglichsten Sammlungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Literatur nach 1945. Zu den zum Teil über 30jährigen Beständen gehören neben dem literarischen Nachlass Brigitte Reimanns weitere Nachlässe wie z. B. die von Lisa und Herbert Jobst, Margarete Neumann, Siegfried Pitschmann, Martin Pohl, Helmut Sakowski,  Rudi Strahl und Joachim Wohlgemuth. 2018 konnte das Literaturzentrum mit finanzieller Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin den literarischen Vorlass des Schriftstellers Uwe Saeger erwerben. Ein wertvoller Bestand von nationaler und internationaler Bedeutung ist der Nachlass von Hans Fallada. Er wurde und wird weltweit wissenschaftlich genutzt und ist die Grundlage für Neueditionen, Filme und die Ausstattung des Hans-Fallada-Museums in Carwitz.  Seit dem Jahr 2000 betreibt das Literaturzentrum das Hans-Fallada-Archiv als Außenstelle auf dem Carwitzer Museumshof.

In einem Veranstaltungsprogramm mit jährlich wechselnden Themenschwerpunkten stellen sich Autorinnen und Autoren mit neuen Büchern vor und diskutieren darüber mit dem Publikum. Vereinsmitglieder bringen sich mit selbst konzipierten Veranstaltungsreihen ein; Beispiele sind der "Grüne Salon", ein Lesekreis nach dem Vorbild des "Shared Reading", oder die "Sternstunde", in der ausgehend von einem literarischen Text ein bestimmtes Thema aus unterschiedlichen fachlichen  Perspektiven beleuchtet wird. Es gibt Vortragsangebote für Touristen und Schulklassen und kreative Schreib- und Leseworkshops für Kinder und Jugendliche. Regelmäßig trifft sich auch ein Schreibkreis Erwachsener im Literaturhaus.

Das Literaturzentrum Neubrandenburg ist Teil eines literarischen Netzwerkes, dem Mitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern, dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland angehören. Auf Initiative oder unter Mitwirkung des Literaturzentrums gründeten sich die Hans-Fallada-Gesellschaft und die Hans-Fallada-Stiftung, die Brigitte-Reimann-Gesellschaft und der Literaturrat Mecklenburg-Vorpommern. Seit nunmehr drei Jahrzehnten führen wir gemeinsam so erfolgreiche Projekte wie die jährlichen Hans-Fallada-Tage oder internationale wissenschaftliche Konferenzen zu Hans Fallada, Brigitte Reimann und anderen Themen der neuen deutschen Literatur durch. Regelmäßige Kooperationsveranstaltungen gibt es auch mit der Fritz-Reuter-Gesellschaft zur niederdeutschen Literatur, mit zwei Schulen Neubrandenburgs und mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis in Mecklenburg-Vorpommern zur Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen.

Die Arbeit des Vereins wird von der Stadt Neubrandenburg, dem Land Mecklenburg-Vorpommern, dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und der Hans-Fallada-Stiftung gefördert. Proejektförderungen erhielt das Literaturzentrum außerdem von der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von der Stiftung Mecklenburg und der Ehrenamtsstiftung M-V, von der Koordinierungsstelle zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts, von der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sowie weiteren öffentlichen Förderern und privaten Spendern und Sponsoren.