Ernst Barlach Theater Güstrow

Das Ernst-Barlach-Theater ist ein Gastspielhaus ohne eigenes Ensemble. Es befindet sich in Trägerschaft des LANDKREISES ROSTOCK und hat 365 Sitzplätze.

Das Theater in Güstrow ist das älteste erhalten gebliebene Bürgertheater Mecklenburgs. Es wurde 1828 mit den Spendengeldern der Bürgerschaft innerhalb kurzer Zeit erbaut. Initiatoren waren der Senator Carl Daniel Lönnies und der Advokat Friedrich Pieper, die erreichten, daß die Stadt den Baugrund und das Baumaterial kostenlos zur Verfügung stellte. Als Architekten engagierte man den noch jungen Baumeister Georg Adolf Demmler, nach dessen Plänen ein von der Weimarer Klassik inspirierter Theate...

Das Theater in Güstrow ist das älteste erhalten gebliebene Bürgertheater Mecklenburgs. Es wurde 1828 mit den Spendengeldern der Bürgerschaft innerhalb kurzer Zeit erbaut. Initiatoren waren der Senator Carl Daniel Lönnies und der Advokat Friedrich Pieper, die erreichten, daß die Stadt den Baugrund und das Baumaterial kostenlos zur Verfügung stellte. Als Architekten engagierte man den noch jungen Baumeister Georg Adolf Demmler, nach dessen Plänen ein von der Weimarer Klassik inspirierter Theaterbau entstand.

Zunächst wurde das Güstrower Theater vom Großherzoglichen Hoftheater in Schwerin und von wechselnden Wanderbühnen bespielt. Auf dem Programm standen Werke von Lessing, Schiller, Goethe und Shakespeare sowie im Musiktheater Opern und Singspiele von Lortzing, Weber, Meyerbeer, Donizetti, Bellini und Offenbach. Prominentester Künstler aus jener Zeit war der Komponist Friedrich von Flotow, der im Januar 1831 bei einem „Vocal- und Instrumentalkonzert“ selbst auf der Bühne stand. Über die Spielpläne ist deshalb so viel bekannt, weil das Theater Güstrow über eine umfangreiche Theaterzettelsammlung verfügt, die heute im gegenüber liegenden Stadtmuseum untergebracht ist.

Anfang des 20. Jahrhunderts verlegte sich mit der Intendanz von Friedrich Berthold der Schwerpunkt vom Musiktheater auf das Schauspiel. Neben dem klassischen Repertoire standen auch zeitgenössische Werke auf dem Spielplan wie z.B. Gorkis Drama „Nachtasyl“, das nur ein Jahr nach der deutschen Erstaufführung gezeigt wurde. Zudem wurden an den Sonntagen auch Märchenaufführungen für Kinder angeboten. Friedrich Berthold war es auch, der 1912 einen jungen Schauspieler namens Hans Albers engagieren sollte. 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde bereits im Mai 1945 am Güstrower Landestheater der Spielbetrieb als erstes Theater in Deutschland wieder aufgenommen. In der Spielzeit 1946/47 wurden 465 Veranstaltungen angeboten, darunter 169 Schauspielaufführungen und 143 Operettenvorstellungen.

Eine grundlegende Sanierung des in die Jahre gekommenen Theatergebäudes erfolgte 1955-57. Lediglich die klassizistische und denkmalgeschützte Fassade blieb stehen. Im Inneren des Theaters hingegen waren umfangreiche Neuerungen notwendig geworden, weil Feuchtigkeit und Schwamm das Mauerwerk zerstörten hatten. Die Bühne, einschließlich der Hinterbühne, wurde vergrößert und die Bühnenausstattung modernisiert. Der Zuschauerraum hingegen wurde so belassen, weil man den Grundriß nicht verändern konnte. Man nutzte die Baumaßnahmen, um ein unterirdisches Foyer bzw. eine Garderobe zu errichten. Seit der Wiedereröffnung trägt das Güstrower Stadttheater den Namen „Ernst-Barlach-Theater“. Eine Auflösung des Ensembles erfolgte jedoch bereits 1963. Seit 1976 ist das Theater mit seinen 365 Sitzplätzen ein reines Gastspielhaus in der Trägerschaft des Landkreises. 

Das Angebot des Spielplans reicht von Sinfoniekonzerten, Schauspiel- und Musiktheaterproduktionen, niederdeutschem Theater bis hin zu Tanz- und Ballettdarbietungen, Kabarett und Rockkonzerten. Darüber hinaus gibt es ein vielfältiges Programm für Kinder und Jugendliche, seien es Weihnachtsmärchen, Figurentheater, Schulkonzerte, Kinoaufführungen oder Inszenierungen des klassischen Repertoires.

  • Sparte/n: Musik, Darstellende Kunst, Literatur & Sprache, Sonstiges
  • Tätigkeitsfeld / Art: Theater, Schauspiel, Philharmonische Konzerte, Plattdeutsch, Kindertheater, Operette, Ballett, Kleinkunst, Puppentheater, Kabarett, Gesang, Vorträge, Lesungen
programmuebersicht-2024-1x.pdf Kurzübersicht des Programms Januar-Juni 2024

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