Dieter Eidmann
Dieter Eidmann, Bildhauer und Maler, ist ein Forscher auf dem skulpturalen, plastischen und malerischen Gebiet der konkreten Formdurchdringung.
Dieter Eidmann
1940 geboren in Wuppertal
1956-59 Ausbildung zum Goldschmied
1959-61 Studium an der Werkkunstschule Wuppertal
1961-68 Studium an der HFBK Berlin (Bildhauerei), Meisterschüler von Karl Hartung
1969- 80 Arbeit als Kunsterzieher und Lehrauftrag an der Gesamthochschule Wuppertal
1985 Schmuckgalerie „Clip“
1987 Fotogalerie „Schwarzweiß“
1988-94 freischaffender Bildhauer in...
Dieter Eidmann
1940 geboren in Wuppertal
1956-59 Ausbildung zum Goldschmied
1959-61 Studium an der Werkkunstschule Wuppertal
1961-68 Studium an der HFBK Berlin (Bildhauerei), Meisterschüler von Karl Hartung
1969- 80 Arbeit als Kunsterzieher und Lehrauftrag an der Gesamthochschule Wuppertal
1985 Schmuckgalerie „Clip“
1987 Fotogalerie „Schwarzweiß“
1988-94 freischaffender Bildhauer in Wuppertal
1994 lebte und arbeitete seitdem als Bildhauer und Maler in Aschersleben/Vorpommern
2005 Gründung der KInderAkademie im ländlichen Raum mit Ehefrau Angelika Janz mit zahlreichen Werkstätten, Projekten, Aktionen und Auszeichnungen
2017 Am 27. Mai 2017 stirbt Dieter Eidmann in Aschersleben
Seitdem Erinnerungs-Ausstellungungen, Planung eines Erinnerungsateliers
Personalausstellungen in MV u.a.: Pasewalk, Greifswald, Neustrelitz, Neubrandenburg, zuletzt:
2013 Dieter Eidmann: Bildhauerfotos, Zeichnung, Grafik, Falladahaus Greifswald
2015 „Gedankensehen“ Orangerie, Putbus, Kulturstiftung Rügen mit Angelika Janz
2016 Dieter Eidmann: Visuelle Poesie, Skulpturen, Plastiken, Malerei, Kulturforum/Skulpturenpark Pampin
2017 "Asketische Fülle", Soziokulturelles Zentrum St. Spiritus in Greifswald, retrospektive Ausstellung
2018 "BewegGründe", Malerei und plastische Werke im Vorpommerschen Künstlerhaus Heinrichsruh
2019 "Durchdringungen", Malerei und Fotografie, Ameos Klinikum Anklam
2020 Kunstraum Ziethen
2021 am 27.11.21 Eröffnung des Erinnerungsateliers Dieter Eidmann
Einfachheit ist kein Ziel,
sondern eine unumgängliche Annäherung
an den wahren Sinn der Dinge.
Einfachheit ist die Kompliziertheit selbst,
und man muss sich von ihrer Essenz nähren,
um ihren Wert verstehen zu können.
Nicht die Dinge sind es, die schwer zu gestalten sind,
aber sich selbst in die Lage setzen, sie zu machen.
Konstantin Brancusi (1876-1957)
Dieter Eidmann: Komplexität und Formdurchdringung im skulpturalen und plastischen Werk
Das wirklich Neue an den Skulpturen Dieter Eidmanns ist die visuell gelenkte Fahndung des Betrachters nach dem Innenleben, ja Innengeschehen der Skulptur, wenn der Blick über die gespannten und polierten Oberflächen des Steins wandert. Denn das Kunstwerk signalisiert nicht, wie gewohnt, anhand von Kontur und Oberfläche allein eine wie immer geartete „Wiedererkennbarkeit“ oder eindeutige Formdecodierung auf ästhetischer Ebene. Das visuelle Denken wird in die inneren Gegenden des Steins jenseits seiner gespannten Oberflächen geführt, innerhalb derer die Formen in der Bewegungsdurchdringung “komplett” zu denken, vorzustellen sind.
Die Skulpturen von Dieter Eidmann sind inhaltlich gesehen konkret, thematisch gesehen von Formdurchdringungen geprägt, die in offen gehaltener Interpretation landschaftliche wie auch archi-skulpturale Assoziationen hervorrufen können. Die aus afrikanischem und schwedischem Granit (im Format von 1m bis 2,20 m) in einem Zeitraum von 15 Jahren entstandenen Skulpturen sind Ertrag einer Wechselwirkung im parallelen Entstehungsprozess mit seinen zahlreichen Modell-Studien und den archiplastischen Objekten in Gips.
Dem Betrachter der Werke Dieter Eidmanns, der bereit ist, sich auf dieses kontemplative Sehabenteuer einzulassen, werden keine starren Interpretationsmuster und diktierten Ansichten "präsentiert". Der stets auf zumindest symbolhafte Bildübersetzung eingestellte Blick auf Kunstwerke wird für den jeweiligen Erkenntnisprozess des Betrachters freigehalten. Angebote des visuell-reflektierten Ausruhens werden dort formuliert, wo Formverbindungen gefunden zu sein scheinen, die sich in ein immer neu zu findendes Ganzes fügen, ohne in Eindeutigkeit zu münden.
Die Formdurchdringungen, die gewissermaßen im Innern der Skulpturen weiter gedacht, weiter imaginiert werden und eine Transparenz in der Undurchdringlichkeit des Steins herstellen, ermöglichen eine Gesamtschau des jeweiligen Werkes, die im wahren Sinne des Wortes nicht an der Oberfläche haften bleibt und beim Betrachter auch philosophische Gedankenbewegungen und Fragen auslöst.
Die Summe (und mögliche Offenlegung) der einander durchdringenden Formen – stellt sie die Komplexität der Skulptur in Gänze dar? Oder entsteht nicht gerade an jeder wahrgenommenen Durchdringungsgrenze der Formen ein Mehrwert, der dem Vorstellungsdenken immer neue Räume eröffnet und somit auch neue räumliche Sichtweisen anbietet?
Bei den architektonisch-plastischen Gipsarbeiten (dies zum Verständnis der künstlerischen Konzeption) schaut man unter die Oberfläche, unter die Haut der Plastik in den kubistisch anmutenden Innenraum. Es handelt sich nicht um Kernplastiken wie bei den für landschaftlich geprägte Außenräume geeigneten Granitskulpturen: Die Innenform macht hier das unverwechselbare Prinzip der Formdurchdringung eindringlich sichtbar – und die Innenform vermittelt eine neu dimensionierte Gestalt der Plastik, die sonst niemand zu Gesicht bekommt.
Diese ständig neue, Assoziationen hervorrufenden und wieder entgleitenden lichtweißen Plastiken könnten – im Gegensatz zu den organisch formbewegten Granitskulpturen - auf architektonische Konzepte übertragen werden: in der Gesamtschau erfährt man das Wechselspiel konkaver und konvexer Formen, das in verschiedenen Licht- und Schattensituationen immer neue Ansichten anbietet.
In beiden Genres plastischen wie skupturalen Arbeitens in Granit ist es die „Schönheit des Einfachen“, die sich in den Werken zeigt: indem sie eine zunehmend intensivere Nähe zur Formenvielfalt kreatürlichen Lebens, zur Natur, zum Urgrund des Naturgeschehens gewinnt. So eignen sich die Granitskulpturen besonders für ein ruhiges landschaftliches Umfeld, in dem der Betrachter bereit ist, sich auf einen meditativen Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozess einzulassen.
Angelika Janz
Gedankensehen, tiefendimensional: Zum malerischen Werk Dieter Eidmanns
Komplexität und Mehrdimensionalität sind – neben den plastischen/skulpturalen Arbeiten auch Ausdruckswerte der informellen Bildwerke des Künstlers Dieter Eidmann, eine Kunst des bildnerischen Schreibens im ganzheitlichen Denken und Arbeiten. Die angewandte Technik findet ihren Ursprung in der frühen ostasiatischen Zeichenkunst, in der das entstehende wie auch entstandene Bild, als Spur des künstlerischen Vorgangs Gegenstand der Meditation für den Künstler wie später für den Betrachter ist. Die in den (stark farbig angelegten, zum größten Teil mit dem Malspachtel gefertigten) Bildern angelegten Schichtungen, Überlagerungen und Überblendungen bildnerisch konkreter Ebenen weisen den Bildraum als einen von transportierten Inhalten unabhängigen Wahrnehmungsort des ganzheitlichen Denkens aus: Eine Entfaltung autonomen Gedankensehens - im Bildraum entsteht Figuration - nicht analytisch, sondern syn-thetisch angelegt: im spontanen Zusammenfinden von künstlerischer Wahrnehmung, Empfindung, und Bewegung. Die Farbe bewegt die Gestaltungsfläche „tiefendimensionional“: der Bildraum ist der Realraum eines visuellen Denkens, das zwischen Harmonie und Spannung schwingt. Die Oberflächenspannungen auf der „Haut“ des Steines könnten auf den Bildern den farbigen Pinselbewegungen auf dem Malgrund entsprechen – beide sind Ausgangsmomente der Mehrdimensionalität der Skulpturen wie auch des Bildwerkes, Appelle für einen kontinuierlichen Dialog mit der Kunst. In beiden Genres zeigt sich die „Schönheit des Einfachen“, indem Dieter Eidmann eine zunehmend intensivere Nähe zur Natur, zum Naturgeschehen herstellt.
Angelika Janz
Steinaufblitzen
für Dieter Eidmann
es blitzt das nächste ufer auf
mit einem eisfunken
ich bin noch hier
auf dieser seite
aber nach einem augenblick
geht der mond auf
und schlägt zwischen den ufern
Jerzy Kaczmarek (1964 -2021)
Besuchsmöglichkeit und Führung:Jeden 1. und 3. Wochenende vom 1.4.-31.10- In den Wintermonaten derzeit (Coronabedingt) nach Vereinbarung. Bitte vorher anrufen: 039778/20305
- Sparte/n: Bildende Kunst, Architektur & Baukunst, Gedenkstätten
- Tätigkeitsfeld / Art: Skulpturen, Plastik, Archiskulptur, Gouachen, Malerei, Zeichnung, Kalligraphien, Photografie, Schmuckgestaltung
Kontakt
Dieter Eidmann Erinnerungs-Atelier
Dieter Eidmann Erinnerungs-Atelier Angelika Janz
Aschersleben 32
17379 Ferdinandshof
- Telefon:
- 03977820305
- Mail:
- janz.a@ web.de
- Web:
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Das plastische Werk - Malerei - Schmuckobjekte