GEFÜHLE SIND AUCH FAKTEN

neun Kunstschaffende untersuchen das Konzept der Romantik und schauen was von dieser Epoche in uns verblieb

Gefühle sind auch Fakten

Wir leben in der Moderne und wir profitieren von vielen ihrer Errungenschaften. Und doch stehen wir an der Grenze des Möglichen. Einerseits teilen wir die hohen Werte, dass jeder das Recht hat, seine Freiheit und luxuriöse Individualität zu leben und andererseits reichen uns die aktuell zur Verfügung stehenden Ressourcen eindeutig nicht aus, um jeder*m dieses Recht zu erfüllen. Dieses Heil für jeden Menschen bleibt ein Versprechen und wird nur für die Bevortei...

Gefühle sind auch Fakten

Wir leben in der Moderne und wir profitieren von vielen ihrer Errungenschaften. Und doch stehen wir an der Grenze des Möglichen. Einerseits teilen wir die hohen Werte, dass jeder das Recht hat, seine Freiheit und luxuriöse Individualität zu leben und andererseits reichen uns die aktuell zur Verfügung stehenden Ressourcen eindeutig nicht aus, um jeder*m dieses Recht zu erfüllen. Dieses Heil für jeden Menschen bleibt ein Versprechen und wird nur für die Bevorteilten Realität.

Die Romantik zelebriert das Gefühl, die Sehnsucht der Menschen sowie eine größere Macht, der wir uns auch als Menschen unterzuordnen haben. Während die Moderne Fakten zur Realität erklärt, bietet die Romantik eine Zuflucht zur dieser. In dieser Dualität unterliegen unsere Bewertungen permanent der Entscheidung, sie als Romatiker:innen oder als Analytiker:innen zu vollziehen. Dem folgend bleibt immer ein Anteil in uns außen vor. Diese Denkrichtungen beider Epochen zu vereinen, bietet uns eine Ergänzung gegen diese dichotomen Bewertungen.

Die Ausstellung „Gefühle sind auch Fakten“ im Köppenhaus Greifswald präsentiert Kunstwerke in diesem Spannungsfeld. Romantik und Moderne sind zwei Epochen, die der Mensch hervorbringen musste, da er beides in sich vereint. Die Ergänzung beider Denkrichtungen durch die jeweils andere vereint diese kulturellen Strömungen.

In der Demut, Mächte oder Gegebenheiten zu akzeptieren, die größer sind als der Mensch, vereinen wir uns mit der Natur, der wir entstammen. In dieser Hingabe löst sich die Abgrenzung von unserer Natur und Umwelt auf. Diese Art Hingabe ist gleichsam eine Orientierung zu Gemeinschaftlichkeit. Welche nicht funktionieren könnte ohne die Anerkennung von Gleichheit oder Wissenschaft.

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