Ein Schattenbild. Zehn Menschen befinden sich nebeneinander in einer Reihe. Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen. In der Mitte sitzt eine Person im Rollstuhl.
09.07.2024

Mehr Inklusion in Kunst und Kultur

Das Cover des Berichts Kultur Inklusiv.
Die Umfrage dauerte 12 Wochen lang. Alle Ergebnisse wurden in einem Bericht zusammengefasst. Er kann beim Klicken auf das Bild in leichter oder gängiger Sprache heruntergeladen werden.

In MV soll es bald eine Beratungsstelle und einen Teilhabefonds für mehr Inklusion in Kunst und Kultur geben. Ausgangspunkt ist eine Umfrage, in der das Land die bestehende Situation, Wünsche und Bedürfnisse unter die Lupe nahm. 

Wie barrierefrei ist Kunst und Kultur in MV? Wo und wie kann Kunst und Kultur in MV noch barrierefreier werden? Fragen wie diesen ging das Kulturministerium in einer Umfrage nach. Zielgruppe dafür waren Kultureinrichtungen aller Sparten in MV sowie Menschen mit Behinderungen. Ausgewertet wurden 200 Interviews. Die Ergebnisse mündeten in den Bericht  „Kultur inklusiv“, der am Dienstag öffentlich vorgestellt wurde. 

„Der Bericht enthält wichtige Daten für unsere Kulturpolitik. Unser Anspruch ist es, Zugänge für Kunst und Kultur für alle zu ermöglichen“, sagte Kulturministerin Bettina Martin

So gaben die befragten Kultureinrichtungen zum Beispiel an, großes Interesse an der Umsetzung von inklusiven Angeboten zu haben. Mehr als die Hälfte zeigte sich jedoch unzufrieden mit der eigenen Inklusionsarbeit und äußerte Interesse an professionellen Beratungs- und Informationsangeboten. Die befragten Menschen mit Behinderung machten deutlich: Sie möchten am Kulturbetrieb teilhaben – und wünschen sich ebenfalls mehr Information und weniger Barrieren. 

Teilhabefonds soll im Sommer starten

„Wir haben die Ergebnisse der Studie bereits aufgegriffen und werden eine Beratungsstelle für Inklusion und Diversität einrichten“, kündigte Kulturministerin Martin an. Außerdem werde es einen Teilhabefonds geben, der Kultureinrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstler dabei unterstützen soll, Maßnahmen zur Verbesserung von Barrierefreiheit und Teilhabe umzusetzen. Die Ausschreibung für den Fonds soll voraussichtlich im August beginnen, hieß es. Federführend dabei sei „Kultur Land MV“, die zentrale Anlaufstelle für alle Kunst- und Kulturschaffenden im Land. Deren Geschäftsführer Hendrik Menzl hob hervor, dass viele Kultureinrichtungen bereits ein Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung hätten. „Mit einem konkreten Beratungsangebot und dem Teilhabefonds des Landes wollen wir im nächsten Schritt die Empfehlungen aus dem Bericht umsetzen und gemeinsam echte Verbesserungen erzielen, wo sie nötig sind.”

Der Bericht enthält neben den Umfrageergebnissen auch Praxistipps und Handlungsempfehlungen für Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler. Er ist online über die Website des Kulturministeriums abrufbar – auch in leichter Sprache. 

Das Kulturministerium finanzierte den Bericht mit 45.000 Euro aus Mitteln der kulturellen Projektförderung. Erstellt wurde er von der Fachstelle Kulturelle Bildung und Kultur Land MV.

Hier kann der Bericht in gängiger Sprache heruntergeladen werden…

Hier kann der Bericht in leichter Sprache heruntergeladen werden…

Ein Mann und eine Frau stehen nebeneinander. Jede Person hält ein Exemplar des Berichts in der Hand.
Kulturministerin Bettina Martin und „Kultur Land MV“-Geschäftsführer Hendrik Menzl stellten den Bericht „Kultur inklusiv“ am Dienstag in Rostock vor.